Unsere "Flauschigang" - eine Chaostruppe

Wellensittiche sind neugierige, verspielte und freche kleine Federbälle. Es macht Freude, ihnen beim Knabbern, Spielen und Fliegen zuzuschauen. Wir beherbergten schon einige dieser aktiven Knirpse. Drei Hennen namens Eve, Meggie und Hedwig und drei Hähne namens Sam, Jon und Jack. 

Am 12. April 2019 haben Sam und Eve ihren neuen Käfig bei uns bezogen. Beide waren zu diesem Zeitpunkt 8 Wochen alt und handzahm. Sam ist ein sog. "Rainbow" und gehört der Zuchtform "Hansibubi" an. Eve ist eine Halb-Standard-Henne mit wunderschöner Zeichnung.

Unsere Quasselstrippe Sam (gelber Kopf) und unser Frechdachs Eve (blau-weiß)
Unsere Quasselstrippe Sam (gelber Kopf) und unser Frechdachs Eve (blau-weiß)

Obwohl die beiden aus der selben Voliere stammen, haben sie uns am Anfang etwas Sorgen gemacht. Eve ist eine sehr dominante Henne und hat öfter nach dem kleinen Sam gehackt. Weil sie durch ihre Zuchtform "Halb-Standard" auch größer als ein "Hansibubi" ist, war sie im Vorteil. Auf Dauer geht das natürlich nicht und da Wellensittiche Schwarmtiere sind, zogen am 27. April 2019 zwei weitere wunderschöne Exemplare bei uns ein. Eine grüne Henne namens Meggie und ein kleiner, zarter Rainbow namens Jon.

Unser Angsthase Jon
Unser Angsthase Jon
Unsere Chillige Meggie
Unsere Chillige Meggie

Jon sollte angeblich schon 8 Wochen alt gewesen sein, wir gehen aber stark davon aus, dass er etwas jünger war. Außerdem wurde uns gesagt, er sei handzahm. Da er allerdings in einer Außenvoliere gehalten wurde, waren wir sehr skeptisch. Und unsere Vermutung wurde bestätigt. Er hat sich jedoch prächtig entwickelt, auch wenn er, weil er eben noch der Kleinste ist, vom Verhalten her eher der Zögerliche ist. Doch auch hier hat er schon gewaltige Fortschritte gemacht. Er kommt auf die Hand und knabbert an der Hirse. Nur anfassen geht noch nicht.

 

Meggie dagegen ist schon ein halbes Jahr alt. Angeblich sei sie nicht handzahm. Aber sie hat uns eines besseren belehrt. Gerade wenn es Hirse aus der Hand gibt, kennt sie kein Halten mehr und erkundet die Hand samt Arm und Kleidung eingehend. Ansonsten ist sie eher die Ruhige, Chilige und schaut sich das Treiben ihrer drei Mitstreiter aus der Ferne an. Doch ab und zu hat sie auch ihre fünf Minuten und knabbert, spielt und fliegt mit den anderen um die Wette.

 

Seit Meggie und Jon bei uns eingezogen sind, hat sich Eves Verhalten geändert. Denn Meggie hat ihr gezeigt, dass sie jetzt die Chefin im Käfig ist. 

Die vier haben sich gut bei uns eingelebt. Sam und Eve lieben sich mittlerweile abgöttisch. Meggie und Eve kommen zeitweise miteinander aus. Wenn es Meggie zu bunt wird, wird Eve zurechtgewiesen. Eve ist der "Störenfried", gerade wenn es um Jon geht. Sitzt dieser nämlich auf ihrer Lieblingsstange oder auf der Schaukel, wird er solange "genervt" bis er sich einen neuen Platz sucht. Aber ansonsten kommen sie miteinander aus. Sam kann mit allen gut. Er ist der Sonnenschein der Truppe.

 

"Zerstören" ist die liebste Beschäftigung. Wir haben Spielplätze gebaut, so dass die Chaostruppe jeden Tag etwas zu tun hat. Korkstücke, "Rebknorze" und Haselnuss-Äste werden bevorzugt angeknabbert. Hochinteressant sind aber auch die Sitzkissen oder die Tischdecke. An Fingern kann man auch gut knabbern, tut aber mit der Zeit enorm weh.

Die Spielplätze, die wir gebaut haben, haben wir aus Naturmaterialien zusammengestellt. Fichtenregalbretter als Basis, Haselnuss-Äste als Sitzstangen, Korkröhrenstücke zum Knabbern und - bei uns gut zu bekommen - Rebknorze ebenfalls zum Anknabbern. Spielzeug hatten wir zwar gekauft, aber es lässt sich auch gut selbst basteln. Ein paar Holzstücker auf Ketten gezogen und mit einem Haken befestigt. Schon schaukelt es, lässt sich anstupsen und ebenfalls zerstören. 

Schaukeln haben wir auch selbst gebastelt, auf denen schläft man nämlich gut.

Und wer sich jetzt fragt, ob die Flauschigang meine Bücher anknabbert? Nein. Bis jetzt haben sie die nicht entdeckt. Aber wir haben ihnen ja auch viele andere Möglichkeiten gegeben. 

Jeden Tag gibt es jede Menge Freiflug, den sie auch kräftig nutzen und einfordern. Schon morgens geht das Palaver los und wenn der Käfig offen ist, gibt es kein Halten mehr.  

 

 

 

 

 

 

Außerdem macht es ihnen auch viel Spaß, auf dem Hamsterterrarium zu sitzen und die Dschungaren zu beobachten.

Am 08.04.2020 zogen zwei weitere wunderschöne Tiere bei uns ein. Die sehr scheue Hedwig und der farbenfrohe, neugierige Jack Beide Tiere haben wir von einer Züchterin gekauft. In Hedwig hatte ich mich gleich verliebt, weil sie mit ihrem weißen Gefieder eben an die Schneeeule aus Harry Potter erinnert. 

 

Beide haben sich gut eingelegt, Jack ist verspielt, neugierig und kommt auf die Hand. Mit Hedwig brauchen wir Geduld, aber das kriegen wir bestimmt noch hin.

Baden macht natürlich auch Spaß. Bei Facebook hatte ich ein Video gepostet, welches ihr Euch auch gerne mal ansehen könnt - BADESPASS

Hier jetzt noch ein paar Bilder der Chaostruppe.

Update:

Wir mussten leider einige Todesfälle verzeichnen. Jon hatte eine Erbkrankheit, ebenso Jack. Hedwig lag eines morgens tot im Käfig, keiner weiß warum. Und da ich damit nicht so umgehen konnte, habe ich mich schweren Herzens entschieden, die restlichen Flauschies an einen anderen Züchter abzugeben, der ihnen ein wundervolles Zuhause in einer großen Voliere bieten konnte. Dort geht es ihnen gut und sie haben hoffentlich ein langes, schönes Leben vor sich.