Bibliografische Daten
- Verlag: Penguin
- ET: 04. September 2024
- Seiten: 176
- Format: Hardcover
- ISBN: 978-3-328-60404-4
- Reihe: Zamonien
- Band: #11
- gelesen: 10/24
Meine Meinung:
Zamonien ist ein Kontinent, auf den ich mich immer wieder gerne begebe. Die Fantasie des Autors lebt sich hier nämlich richtig aus. Mit Romanen wie "Rumo & Die Wunder im Dunkeln" oder "Die Stadt der träumenden Bücher" hat der Autor mich fesseln können und auch die anderen Romane sind allesamt kleine Kunstwerke.
Nun gibt es einen Sammelband mit zwanzig zamonischen Flabeln (kurz für Lachfabeln). Ich habe im Vorfeld viele Rezensionen gelesen, die sehr negativ waren und irgendwie habe ich mich dann gar nicht so richtig an das neueste Werk herangetraut.
Ich war jedoch Anfang Oktober in der Ausstellung "Was gibt`s denn da zu lachen? Die komische Kunst des Walter Moers" im Schloss Oberhausen. Und da hat mich dann das Lesefieber doch gepackt und ich habe die Kurzgeschichtensammlung lesen können.
Erst war ich auch etwas enttäuscht, doch wenn man sich auf die Storys einlässt und "hinter die Kulissen blickt", merkt man, dass es sich hier um sarkastische, gesellschaftskritische und außergewöhnliche Fabeln, sorry, Flabeln handelt.
Der Autor ergänzt im Nachwort, dass er die Geschichten in die heutige Zeit gebracht hat. Dies merkt man auch, denn es kommen in den Geschichten Dinge vor, die wir von Zamonien so gar nicht
kennen.
Die 20 Flabeln sind mal kurz, mal lang, mal nachdenklich, mal stupide. Aber sie sind allesamt eins: einzigartig. Auch wenn ich über viele nicht lachen und noch nicht mal schmunzeln konnte, habe ich doch den Sinn dahinter verstanden.
Dabei verfolgen wir ein Einhörnchen, das rückwärts leben, d. h. nicht alt werden will, einen Werwolf, der ein Wiewolf sein möchte, die Flabel vom Birkenfuchs, dem Schuhu und dem Laubwolf. Wir tauchen in den Alltag der Teufelszyklopen ein, erleben eine fleischfressende Pflanze, die lieber Vegetarier wäre. Die vier Musiktiere erzählen ihre Geschichte ebenso wie der Habicht, der alles und nichts haben wollte.
Die Silberne Witwe erzählt vom ersten Mal mit ihrem Gatten und ein Buchling will in den Katakomben das Knoteln einführen.
"Humor ist ein ernstes Geschäft" sagt uns Walter Moers und damit hat er auch recht. Auch wenn dies nicht sein bestes Buch ist, bin ich doch froh, es gelesen zu haben. Denn es hat mich nachdenklich gemacht und das ist immerhin auch ein Erfolg.
Ich habe mich aber auch über ein Wiederlesen mit vielen zamonischen Gestalten gefreut. Sogar Echo hat einen kurzen Auftritt (aus "Der Schrecksenmeister") und auch viele andere bekannte Namen wurden erwähnt (Dr. Abdul Nachtigaller usw.).
Meggies Fussnote:
Wie lebt man denn rückwärts?
* * * *
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