Bibliografische Daten
- Verlag: Selfpublisher
- ET: 04. November 2024
- Seiten: 204
- Format: ebook
- ISBN: 978-3-949488-306
- Reihe: --
- Band: --
- gelesen: 11/24
Meine Meinung:
Was passiert, wenn zwei erfolgreiche Autoren mit dem Hang zum Morbiden aufeinandertreffen? Klar, es entsteht ein gemeinsames Buch, gefüllt mit Kurzgeschichten von Nadja Losbohm und Gedichten und Zeichnungen von Marc Remus. Allesamt morbide, amüsant, sarkastisch, gesellschaftskritisch und mit einer gehörigen Brise schwarzen Humors.
Passend zu der herbstlichen Jahreszeit kann man sich in den Kurzgeschichten und Gedichten verlieren und sich die wunderbaren Storys auf der Zunge zergehen lassen. Denn sie sind wahre Explosionen.
Die Autorin Nadja Losbohm hat vier Kurzgeschichten zu dem Buch beigesteuert. Und ich kann gar nicht so richtig sagen, welche wohl meine Liebste ist, weil alle vier so herrlich makaber, fantastisch, unmöglich und morbide sind. Da ich eine sehr hohe Affinität zu Tim Burton habe und das Makabre liebe, tendiere ich wohl zu der Geschichte "Das Wartezimmer des Grauens", in dem ein gerade kürzlich Verstorbener in eben diesem sitzt und darauf wartet, seinen Job im Jenseits anzutreten. Im Nachwort gibt die Autorin an, warum sie die Geschichte geschrieben hat und ich musste herzlich lachen. Passt auf, was Ihr in Gegenwart eines Autors von Euch gebt. In den geschriebenen Geschichten kommt Ihr dann nicht gut weg.
Aber auch "Ichabod und das Hexenbuch", "Der Messie-Vampir" und "Die Bäckermeisterin und die Zörnigall" sind einfach nur herrlich morbide.
Die Gedichte stammen aus der Feder des Autors Marc Remus, von dem ich jetzt (Asche auf mein Haupt) zum ersten Mal etwas gelesen habe. Eines seiner Bücher, "Die Schokoladen-Wolken", liegt jedoch schon parat. Ich muss mich wiederholen, aber die Gedichte sind auch mit ihren makabren und gesellschaftskritischen Aussagen einfach ein ... äh, Gedicht. Ich bin begeistert ob diesen Talents. Vor allem das Gedicht "Das Kakerlakenpaar" hat es mir angetan, in dem ein sich streitendes Kakerlaken-Ehepaar merkt, dass man besser auch mal die Umgebung checkt und nicht nur die Fehler des anderen. Aber auch "Der Vampiregel von Berlin" oder "Das stille Faultier" waren meine Favoriten.
Aber nicht nur schreiben kann Marc Remus, auch zeichnen und dies stellt er in diesem Buch bestens unter Beweis. Vor jedem Gedicht und jeder Geschichte gibt es, passend von einer Skeletthand auf einem Silberteller serviert, einen kleinen Auszug zu sehen. Herrlich inszeniert und vor allem wunderschön anzusehen. Weitere kleinere Bildchen zieren das Buch und machen es dadurch auch zu etwas ganz Besonderem. Ich habe das E-Book gelesen, werde mir aber auch das Taschenbuch zulegen.
Wer auf Bücher der etwas anderen Art steht, Tim Burton-Fan ist oder einfach mal was herrlich Makabres lesen will, sollte unbedingt zu dieser Sammlung greifen.
Am Ende gibt es noch ein Bonusgedicht sowie eine kleine Hommage an den verstorbenen Hund von Marc Remus. Hier hatte ich echt einen Kloß im Hals.
Dies ist ein Buch, dass ich sicherlich öfter in der Hand halten werde, weil die Storys einfach abgedreht und wunderbar sind.
Meggies Fussnote:
Sterbenslustig.
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