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Bryan Johnston - Death TV. Dein Tod steht im Programm


 

 

Bibliografische Daten

 

  • Verlag: Droemer Knaur
  • ET: 01. August 2024
  • Seiten: 368 
  • Format: Taschenbuch
  • ISBN: 978-3-426-44690-4
  • Reihe: --
  • Band: --
  • gelesen: 08/24

Meine Meinung:

Frances Percival, genannt Frankie, möchte ihren Bruder vor dem finanziellen Ruin bewahren. Also entscheidet sie sich, sich vor laufender Kamera bei der beliebten Show "Death Warrant" umbringen zu lassen. Eigentlich läuft ihr Leben gar nicht so schlecht. Sie hält sich mehr recht als schlecht beruflich als Mentalistin über Wasser und auch der Mann, denn sie in einem Café kennenlernt, könnte der Mann fürs Leben sein. Aber die Schulden ihres Bruders, der nach einem Unfall geistig und körperlich beeinträchtigt ist, nehmen überhand und mit dem Geld aus der Show könnte sie ihm ein sorgenfreies Leben ermöglichen. 

Doch kaum hat sie den Vertrag für die Show unterschrieben, wird ihr durch Hypnose die Erinnerung daran genommen und Frankie lebt ganz normal weiter - nun ohne den Gedanken daran, je für diese Show unterschrieben zu haben bzw. überhaupt daran zu denken, an der Show teilzunehmen. 

Kurz darauf feiert sie ihren Durchbruch als Mentalistin und übernimmt eine Show nach der anderen. Auch ihr Liebesleben ist perfekt. Selbst ihr Bruder scheint einen Aufschwung zu erleben. 

Doch der Tod schwebt ständig über Frankie, ohne dass sie davon weiß ...

 

Der Klappentext dieses Buches hat mich gleich von Anfang an in den Bann gezogen. Welch irrsinnige Idee, eine TV-Show zu entwickeln, in der sich Menschen vor laufender Kamera umbringen lassen, um damit Geld für ihre Angehörigen zu gewinnen. Je höher die Einschaltquoten, umso mehr springt dabei raus. Wenn jemand eine emotionale Backstory hat, kommt dies beim Publikum natürlich sehr gut an und es schalten mehr ein. Ergo: mehr Gewinn. Millionen-Gewinne.

 

So auch bei Frankie. Ihr wird vorausgesagt, dass sie mindestens 3 Mio. Dollar erzielen kann, wenn die Backstory stimmt, natürlich viel, viel mehr. 

Dies ist bei Frankie der Fall. Sie ist alleinstehend, ihr Bruder wurde bei einem Verkehrsunfall geistig und körperlich beeinträchtigt und auch sonst läuft es nicht so ganz rund. Zwar ist sie als Mentalistin mit ihren Bühnenshows oft gebucht, es reicht dann aber doch nur, damit sie und ihr Bruder ein normales Leben führen können.

Mit dem Geld aus der Show wäre ihr Bruder abgesichert. Die Schulden bezahlt, die Zukunft gesichert.

 

Fragwürdig ist das Ganze natürlich schon. Wie verzweifelt muss man sein, um sich umbringen zu lassen? Todkrank darf man nicht sein, das ist ein Ausschlusskriterium. Also kerngesund, nur verzweifelt, weil das Geld einfach nicht reicht. 

 

Bei Frankie dachte ich mehrmals, dass mir dieses Argument mit ihrem Bruder nicht ausreicht und je mehr man Frankie kennenlernt, denkt man sich: Wieso? So bist du gar nicht. Aber trotzdem schwebt immer wieder das Schwert über ihr. 
Wann wird es sie treffen? Wie wird es sie treffen? Wo wird es passieren?

 

Man rechnet jeden Moment damit, während man Frankies eigentlich recht glückliches Leben mitverfolgt. Sie steigt die Berühmtheitsleiter hoch, wird vom reichsten Mann der Stadt gebucht, lernt ihren Traummann kennen, ihre Freundschaften vertiefen sich, ihr Bruder wird stabiler. Aber sie kann den Vertrag nicht rückgängig machen, weil sie ja im Endeffekt gar nicht mehr weiß, dass sie ihn unterschrieben hat.

 

Diese Ungewissheit zieht sich durch das ganze Buch und man ist immer wieder versucht, selbst ins Buch zu steigen und Frankie zu erzählen, dass sie sterben wird. 

 

Dabei erzählt der Autor sehr ruhig aus Frankies Leben. Zwischendurch gibt es Kapitel, in denen von den Vorbereitungen des Fernsehsenders erzählt wird und langsam kristallisiert sich heraus, wann und wo es geschehen wird. Aber nicht wie. 

 

Diese spannende Verfolgung - obwohl ruhig erzählt - ist nervenaufreibend, und ich hatte wirklich das Gefühl, am Buch zu kleben. Dies hatte ich schon lange nicht mehr.

 

Aber auch die Charaktere sind sehr sympathisch gestaltet. Durch Rückblicke bzw. Gedanken seitens Frankie hat man einen richtigen Bezug zu ihr und will sie beschützen. Diese Tiefe zieht sich auch bei den anderen Charakteren durch und so hat man das Gefühl, Freunden bei ihrem Leben zu beobachten.

 

Meggies Fussnote:

Absolut spannend mit sympathischen Charakteren. 

 

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