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Sebastian Fitzek - Die Einladung

Bibliografische Daten:

 

 

  • Verlag: Droemer Knaur
  • ET: 25. Oktober 2023
  • Seiten: 384
  • Format: ebook
  • ISBN: 978-3-426-28158-1
  • Reihe: --
  • Band: --
  • gelesen: 01/24

Meine Meinung:

Marla Lindberg leidet unter verschiedenen Ängsten und Neurosen, bedingt durch eine schwere Kindheit und verschiedenen Ereignissen in der jüngsten Vergangenheit. Trotzdem entscheidet sie sich, an einem Klassentreffen teilzunehmen, welches in den Alpen in einem abgeschiedenen Berghotel stattfinden soll. Sie hofft, mit dem Ausflug dem Alltag entfliehen zu können und freut sich auch teilweise, alte Schulkollegen wiederzusehen.

Doch der Ausflug entpuppt sich gleich zu Anfang als Albtraum. Kaum im Hotel angekommen, sieht Marla, dass zwar alle Zimmer bezogen sind, aber es ist keiner da. Benutztes Geschirr steht auf dem Tisch und auch sonst weist alles darauf hin, dass hier vor kurzem noch alle beieinander saßen. Ein Schneetreiben jedoch veranlasst Marla dazu, dass sie das Hotel nicht verlassen kann und Handyempfang ist auch keiner gegeben. Und dann hört sie Geräusche, die sie stark an ihre Vergangenheit erinnern. 

 

Dieser Thriller geht unter die Haut. Er ist bedrückend, unheimlich und man ist mal wieder bis zum Schluss dem Trugschluss unterlegen, man wüsste, worauf der Autor eigentlich abzielt.  Diese Art von Unterhaltung ist natürlich spannend und packend, doch hat er Autor mich mit seiner Protagonistin Marla mehr als einmal auf die Palme getrieben. 

 

Auch wenn ich weiß, was genau Marla für Zwangsneurosen, Ängste und Krankheiten hat, konnte ich kein Mitleid mit ihr empfinden. Allein schon des Berufes wegen, den sie ausübt. Ich möchte hier nicht näher darauf eingehen, aber ich beneide niemanden, der sich in diesem Berufskreis bewegen muss und ich kann auch nicht verstehen, dass sich jemand so etwas freiwillig antut. Der Job muss gemacht werden, aber wenn ich selbst schon solch eine Vergangenheit hinter mir habe, sollte man sich durch seine Berufswahl nicht noch mehr in Depressionen stürzen. 

 

Diesmal fängt die Geschichte nicht so harmlos an und Marla erlebt gleich zu Anfang eine Schocksituation, die dazu führen soll, dass der Leser erstmal einen Einblick in Marlas bedrückendes Leben erhascht. Ein Einblick, der dazu führt, darüber nachzudenken, wie krank manche Menschen doch sind, und sich Dinge einfallen lassen, die dazu führen, andere Menschen systematisch in den Abgrund zu stürzen. 

 

Der Autor schafft mit seiner fesselnden Schreibweise dann auch eine Atmosphäre, der man sich nicht so leicht entziehen kann. Die Umstände, in die Marla gerät, sind teilweise so absurd, dass ich zwischendurch immer wieder das Gefühl hatte, mich nicht sorgen zu müssen, da so etwas garantiert niemandem passieren kann. Andererseits gibt es so viele kranke Menschen auf dieser Welt, die sich garantiert solch ein Szenario ausdenken würden.

 

Auch wenn ich nicht mehr so begeistert von der Qualität der Geschichten des Autors bin wie bei seinen früheren Werken ("Die Therapie", "Der Seelenbrecher", usw.) wurde ich doch gut unterhalten und bin auch nicht auf den Täter gekommen. Erst gegen Ende wird dies richtig aufgelöst und ich hatte dann doch den Eindruck, dass gerade am Ende wieder so ein bisschen der alte Fitzek durchblinzelt. 

 

Ich weiß, dass ich dem Autor treu bleiben werde, weil er es immer wieder schafft, mich zu überraschen und auch die Klappentexte der Bücher einfach eine spannende Story versprechen. Nur die Umsetzung ist meiner Meinung nach manchmal etwas holprig.

 

Gerade jetzt in diesem Roman ist es eben die Hauptcharaktere, die mich einfach etwas getriggert hat. Ihre teilweise doch etwas nervige Art hat verhindert, dass ich viel Mitleid für Marla empfinden konnte. Was ihr angetan wurde, ist schlimm, doch konnte ich darüber hinweglesen, ohne mir groß Gedanken darüber zu machen. 

 

Erst am Ende habe ich zwar richtig verstanden, wieso dies alles so ist, konnte aber trotzdem keinen großen Bezug zu ihr herstellen.

 

Auch die weiter an der Geschichte Beteiligten waren mir allesamt zu nervig, zu überspitzt dargestellt oder einfach zu blass. Ein bisschen weniger von allem, ein bisschen mehr Tiefe bei den Charakteren und die Story hätte bei mir echt richtig punkten können.

 

Meggies Fussnote:

Spannend und mit Überraschungen, aber mit etlichen Kritikpunkten.

 

Bewertung:

* * * 


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