Bibliografische Daten
- Verlag: Ravensburger
- ET: 1981
- Seiten: 192
- Format: Taschenbuch
- ISBN: 978-3-473-58008-8
- Reihe: --
- Band: --
- gelesen: 02/23
Meine Meinung:
Ben Ross ist Geschichtslehrer und zeigt seiner Klasse einen Film über den Zweiten Weltkrieg und die grausamen Taten, die in dieser Zeit von den Nazis verübt wurden. Danach sind bei den Schülern einige Fragen offen. Zum Beispiel, wie es denn soweit kommen konnte. Und warum sich keiner den Nazis entgegengestellt hat. Eine Frage, die Ben nicht so ohne weiteres beantworten kann. So entschließt er sich, mit seinen Schülern ein Experiment zu starten. Er möchte ihnen zeigen, dass Faschismus überall entstehen kann. So gründet er "Die Welle", eine Bewegung, die sich immer mehr verselbstständigt und schließlich zu Dingen führt, die sich selbst Ben Ross so nicht vorstellen konnte.
Im Rahmen des Deutschunterrichts meines Sohnes wurde dieses Buch besprochen. Ich hatte es schon vor Jahren gelesen, konnte mich an die Grundstory erinnern, aber nicht mehr an die Details. Also habe ich kurzerhand auch nochmal reingelesen, auch, um es anschließend mit meinem Sohn zu besprechen.
Der Autor hat sich eine wahre Begebenheit als Grundlage genommen und erzählt, wie ein Experiment an einer amerikanischen Schule fast aus den Rudern läuft. Dabei legt er den Fokus darauf, wie es passieren kann, dass Faschismus entsteht und welche Folgen daraus resultieren können. Hier werden Parallelen zum Zweiten Weltkrieg gezogen und wie es passieren konnte, dass sich so viele Menschen den Nazis angeschlossen und viele letztendlich aber auch gesagt haben, dass sie nicht wussten, was passiert ist.
Der Schreibstil ist ziemlich einfach gehalten. Es werden keine Details beschrieben, außer wenn es darum geht, wie sich einzelne Personen verhalten. Der Lehrer wird näher beschrieben, sein Verhalten gegenüber seiner Frau, seinen Schülern und sich selbst. Außerdem wird der Fokus auf die Schülerin Laurie gelegt, die am Anfang zwar bei dem Experiment mitmacht, dann aber merkt, dass alles aus dem Ruder läuft. Sie arbeitet bei der Schülerzeitung und stellt sich selbst in den Mittelpunkt der Bewegung, als sie mit einem Zeitungsartikel darauf aufmerksam macht, wie sich die Bewegung "Die Welle" gegenüber denen verhält, die eine gegenteilige Meinung haben.
Außerdem wird von dem Schüler Robert erzählt, der am Anfang eher unscheinbar und Mobbing ausgesetzt war. Erst als er durch die Bewegung "Die Welle" merkt, dass er gleich mit anderen ist, wird er mutiger und trifft Entscheidungen, die für sein Selbstvertrauen zwar gut sind, jedoch in den Augen anderer eher dazu führen, dass er nun die Rolle des Täters einnimmt.
Es kommt zu Vorfällen, bei denen Schülern angegriffen werden, die gegen die Bewegung sind. So kommt es zu Prügeleien und Beleidigungen. Auch Laurie sieht sich plötzlich in einer Situation wieder, mit der sie nie gerechnet hätte. Dies führt jedoch dazu, dass anderen die Augen geöffnet werden und etwas gegen das Experiment getan werden muss.
Für den Deutschunterricht finde ich das Buch sehr gut geeignet, auch, weil es ein Stück deutsche Geschichte widerspiegelt. Nur schade, dass der amerikanische Autor Deutschland sehr schlecht darstellt, obwohl sich bis dato einiges getan hat. Das Buch erschien 1981 und damals wie heute gilt, dass sich so etwas nicht mehr wiederholen darf. Viele denken auch so. Nur leider ist zur heutigen Zeit - 2024 - in Deutschland so einiges im argen und wir können nur hoffen, dass die Vernunft überhand nimmt und solch ein Vergehen nicht nochmal vorkommen wird.
Meggies Fussnote:
Ein aufrüttelndes Beispiel, wie Faschismus entstehen kann.
Bewertung:
* * * * *
eingetragen in folgenden Challenges:
- ABC Challenge 2024 (Buchstabe W)
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