Ambrose Parry - Die Morde von Edinburgh. Die Essenz des Bösen #3

Meine Meinung:

Will Raven kommt nicht zur Ruhe. Ein grausamer Fund erschüttert Edinburgh und Raven gerät nur zufällig an den Tatort. Und die Ereignisse überschlagen sich auch noch. Denn ein ehemaliger Widersacher, der wegen Mordes im Gefängnis sitzt, beteuert, dass er unschuldig ist und Hilfe benötigt, eben diese Unschuld zu beweisen. Sarah, die in Europa unterwegs war, kommt gerade wieder nach Edinburgh zurück und hilft Raven gleich bereitwillig, auch, weil sie nicht weiß, was sie zukünftig machen soll. Die beiden ermitteln gemeinsam, was aber auch dazu führt, dass ihre Gefühle, die sie eigentlich verdrängt hatten, wieder an die Oberfläche kommen. Doch Raven ist mittlerweile mit einer anderen verlobt....

Vorab muss ich eine Trigger-Warnung aussprechen. Es geht um Morde an Babys und ich hatte mehr als einmal zu schlucken, wenn ich diese Szenen gelesen habe. Das Autorenduo schafft es zwar, nur anzudeuten, aber trotzdem hat man gleich das Kopfkino. Und dies führt natürlich - gerade als Mutter - zu einigen Überlegungen, die man so gar nicht haben will.

Ansonsten empfand ich die Story als äußerst spannend, da diesmal nicht so sehr der Fokus auf der "Liebesgeschichte" zwischen Raven und Sarah lag, sondern mehr auf den Geschehnissen rund um die Morde. Die "Jagd" nach dem Mörder wirft immer neue Fragen auf und bringt Raven daran, an vielem zu zweifeln. Währenddessen kommt auch Sarah einigen Dingen auf die Spur, die ihr Weltbild auf den Kopf stellen. 

Mir hat die Komplexität des Falles sehr gut gefallen, denn irgendwie ist alles miteinander verstrickt. Nur weiß man nicht, wie genau und dies führt dazu, dass man anfängt, selbst mitzurätseln. Ebenso finde ich es wieder sehr gut, dass historischen Begebenheiten mit dem fiktionalen Kriminalfall verwoben wurden. 

Auch wenn die Einmischung in solch einen Fall von zwei Personen, die eigentlich so gar nichts mit all dem zu tun haben, etwas ungewöhnlich ist, ist es gut gelöst, wie die beiden in die Situation hineinschlittern. Zufälle, eigene Nachforschungen und die Suche nach Hilfe führen dazu, dass Raven und Sarah zusammenarbeiten müssen, um der Lösung des Falls näher zu kommen. 

Der Schreibstil des Autorenduos hat mich sehr beeindruckt. Es war fesselnd zu lesen und die historischen Begebenheiten und Persönlichkeiten habe ich mir auch mal etwas näher angesehen. Vor allem Elizabeth Blackwell, die es zur damaligen Zeit geschafft hat, als Frau Medizin zu studieren, obwohl ihr so einige Steine in den Weg gelegt wurden, hat mich fasziniert. 

Sarah ist mir sehr ans Herz gewachsen. Ihre Zerrissenheit ist förmlich spürbar. Einerseits will sie als Frau Medizin studieren, was natürlich nicht ohne Weiteres machbar ist, andererseits sehen sie sich nach einem normalen Leben. Es war bei Frauen nicht gern gesehen, wenn sie klug und selbstsicher auftraten. Sarah ist da anders. Sie will lernen, vor allem, wenn es um Medizin geht und sie macht ihre Sache gut. Sehr gut. Nur kommt ihr manchmal ihr Selbstzweifel in den Weg. Und dies führt dazu, dass sie anfängt, ihre Zukunft in Frage zu stellen.

Der dritte Teil der Reihe konnte mich bislang am meisten überzeugen und führt natürlich dazu, dass ich mit Ungeduld auf den nächsten Teil warte.

Meggies Fussnote:

Spannend und packend.

Bewertung:
* * * * *

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