Bibliografische Daten
- Verlag: Dryas
- ET: 11. September 2023
- Seiten: 330
- Format: Hardcover
- ISBN: 978-3-98672-033-9
- Reihe: Miss Emily
- Band: #1
- gelesen: 10/23
Meine Meinung:
Emily lebt in London und kümmert sich mit vollem Herzen um die Mittellosen und schlechter Gestellten. Außerdem kämpft sie leidenschaftlich für das Frauenwahlrecht und die Gleichstellung der Frau allgemein - zumindest würde sie dies gerne tun. Doch nach einem Missgeschick, weswegen sie die Nacht im Gefängnis verbringen muss, schickt ihre Mutter sie zusammen mit dem Onkel nach Cornwall, genauer nach Higher Barton, dem Wohnsitz des Onkels. Kaum dort angekommen, herrscht gleich Aufregung. Ein Diener auf Higher Barton wurde erschlagen und liegt nun tot im Wald. Für Emily natürlich gleich ein Grund, sich umzuhören, um herauszufinden, warum William mit dem Leben bezahlen musste. Aufgrund der Schwere der Verletzungen kommen mehrere Täter in Frage und Emily ist gleich Feuer und Flamme bei der Aufklärung des Mordes. Leider wird sie nie ganz ernst genommen, schreiben wir doch das Jahr 1905, eine Zeit, in der es Frauen nicht gerade leicht hatten, sich durchzusetzen und als gleichwertig angesehen zu werden.
Dies fällt Emily vor allem bei dem neu angestellten Vikar der Kirchengemeinde auf. Denn dieser stellt sich Emily immer in den Weg und will ihr aufzwingen, dass sie sich lieber darum zu kümmern hat, dass auf dem Kirchenbasar die Tische mit Kuchen gefüllt sind.
Emily lässt sich jedoch nicht unterkriegen und will allen beweisen, dass sie als energische junge Frau mehr bewirken kann, als mancher Mann.
Dies ist mein erster Roman der Autorin, aber ich kann gleich mit Inbrunst sagen: Nicht mein letzter. Die Autorin hat eine sehr fesselnde Art und Weise und erzählt ihre Geschichte mit einer Leichtigkeit, so dass man Mühe hat, das Buch aus der Hand zu legen.
Außerdem ist mir Emily mit ihrem losen Mundwerk, ihrem großen Herzen und den schlagfertigen Worten sogleich ans Herz gewachsen. Auch wenn sie für die damalige Zeit vielen wohl ein Dorn im Auge war, schafft sie es, sich neue Freunde zu machen und bei vielen Personen auch positiv aufzufallen.
Emily wohnt nach einem Fehltritt mit der Polizei in London nun bei ihrem Onkel Alwyn auf Higher Barton in Cornwall. Dort soll sie an ihrem Benehmen feilen und vielleicht sogar endlich einen Mann zum Heiraten finden. Doch Emily sieht das ganz anders. Sie will nicht heiraten, sich nicht verlieben und lieber etwas für ihre Mitmenschen tun und sich denen annehmen, die es nicht so leicht im Leben haben. Dies schafft sie auch mit Bravour und kann sogar ihren sturköpfigen Onkel davon überzeugen, die Häuser der Minenarbeiter in Lower Barton zu renovieren und auch mal die Arztrechnung zu übernehmen.
Doch mit dem Vikar der Kirchengemeinde eckt sie jedesmal aufs Neue an, obwohl beide sich intensiv mit dem Fall des toten Diener beschäftigen. Sie erzählen sich sogar gegenseitig die neuen Erkenntnisse, doch kann der Vikar es nicht lassen, sich immer wieder gegen Emilys Verhalten zu stellen und sie zurechtzuweisen. Zeitweise kommt er sogar sehr frauenfeindlich daher.
Mir hat der Schlagabtausch zwischen Emily und dem Vikar sehr gefallen. Denn Emily hat ihm Paroli geboten und letztendlich beweist sie ihm auch, dass eine Frau ihren Mann stehen kann.
Der Mord an dem Diener dringt bei der ganzen Emanzipations-Geschichte fast schon ein bisschen in den Hintergrund, doch am Ende wendet sich das Blatt nochmals und es kommt zu einer Auflösung. Mit vielen Überraschungen.
Eine tolle Story, die ich in einer Leserunde zusammen mit der Autorin genießen durfte. Die von uns gestellten Fragen hat sie sehr detailliert beantwortet und auch ein bisschen aus dem Nähkästchen geplaudert, so dass die Geschichte jetzt natürlich noch interessanter geworden ist. Auch, dass es einen weiteren Band mit Miss Emily geben wird, war ein Grund zur Freude.
Meggies Fussnote:
Ein Toter, ein Mord und ganz viel Frauenpower.
Bewertung:
* * * *
eingetragen in folgende Challenges:
- ABC Challenge der Protagonisten 2023 (Emily)
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- Bookchallenge 2023 (Aufgabe 62)
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