Am 22.09.2023 hat in unserer kleinen aber sehr feinen Buchhandlung (Buchhandlung Frank in Grünstadt) Petra Durst-Benning eine Lesung aus ihrem zweiten Buch der Reihe "Die Köchin" gehalten.
Vorab muss ich sagen, dass Petra einfach unheimlich sympathisch ist. Sie hat mir ihrer offenen und einnehmenden Art gleich eine total gemütlich Atmosphäre geschaffen und ich hätte echt stundenlang weiter zuhören können, wie sie über Frankreich Ende des 19. Jahrhunderts erzählt hat.
Die Autorin wohnt in Band Kreuznach und schreibt mittlerweile seit 27 Jahren. Mit zur Zeit 3,5 Mio verkauften Büchern ist sie sehr erfolgreich. Auch im Ausland, hier gerade in den USA.
Die Lesung startete mit einer netten Begrüßung der Buchhändlerin sowie der Einleitung der Autorin, die uns erst einmal eine kleine Zusammenfassung des ersten Bandes liefert. Schon da hab ich ein leichtes Hungergefühl verspürt, es geht ja schließlich ums Essen und dem Wunsch, als Frau in eine Männerdomäne vorzustoßen. Fabienne heißt die Hauptfigur und erscheint natürlich sofort sympathisch.
Petra Durst-Benning las aus dem zweiten Teil der Reihe einige Passagen vor. "Alte Hoffnung, neue Wege" heißt dieser und die gewählten vorgelesenen Stellen waren sehr vielversprechend. So sehr, dass natürlich der erste und zweite Band bei mir einziehen durften.
Die Hintergrundinfos waren dann auch noch spannend. Ich bin immer wieder erstaunt, wie man aus einem so einfachen Thema wie "Kochen" eine so spannende Welt kreieren kann. So gab es vor 150 Jahren zum Beispiel nur sehr wenige Einrichtungen in Frankreich, die sich Restaurant nennen durften. Und wenn man dies geschafft hat, war das natürlich keine günstige Angelegenheit, dort zu essen. Trotzdem waren sie immer sehr gut belegt und bei den besser Gestellten natürlich auch beliebt. Auch durften Frauen zu dem damaligen Zeitpunkt alleine in Restaurants essen gehen und hatten somit eine Beschäftigung, außer sich zu Hause aufzuhalten und für den Haushalt zu sorgen.
Auch gab es noch keine richtige "Rangliste" in den Küchen der Restaurants, was natürlich zu viel Wirbel und Unruhe führte. Erst nachdem hier eine "Ordnung" erstellt wurde, die dazu führte, dass jeder nur seine ihm zugewiesene Aufgabe zu erfüllen hatte (einer ist für Soßen zuständig, der andere für das Fleisch, der nächste für das Gemüse), wurde es übersichtlicher und ruhiger.
Aber nicht nur hier bringt die Autorin einem die Küchenkultur Frankreichs näher. Die Beschreibung der Gerichte war natürlich auch hoch interessant. Das Spiel mit den verschiedenen Gewürzen oder auch mal etwas miteinander zu kombinieren, was eigentlich erst mal gar nicht so "lecker" klingt, hat dazu geführt, dass man mit leicht knurrendem Magen auf dem Stuhl saß und mit einer gewissen Faszination weiter zuhörte.
Für eine Figur aus ihrem zweiten Buch hat sich die Autorin ein Vorbild genommen. Ein junger Johnny Depp aus dem Film "Chocolat". Und bei der Beschreibung hatte man wirklich das Gefühl, eben diesen vor sich zu sehen. Ich muss zugeben, dass dies unter anderem ein Grund war, dass ich die Reihe nun lesen möchte
Der letzte gelesene Abschnitt war dann für mich die endgültige Entscheidung, dass die Reihe bei mir einzieht. Denn natürlich endete es mit einem Cliffhanger. Ich will wissen, wie es denn nun weitergeht und vor allem, wie es Fabienne und ihrem Traum ergeht, als Köchin in einem Restaurant zu arbeiten und mit ihren Gerichten die Gäste zu verwöhnen und zu faszinieren.
Die Autorin schloss die Lesung mit einer Message:
Zitat:
Essen mit Genuß. Es geht darum, den eigenen Geschmack zu nutzen. Essen ist im Ursprung etwas, was Menschen seit Jahrhunderten verbindet.
Das stimmt. Sei es zum Geburtstag, zu Ostern, Weihnachten oder Erntedank. Wenn wir uns treffen, wird gegessen.
Und der letzte Satz der Autorin hat mir sehr gut gefallen:
Zitat:
Wer nicht selbst genießt, wird irgendwann ungenießbar.
Eine tolle Lesung mit einer sympathischen Autorin.
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