Bibliografische Daten
- Verlag: arsEdition
- ET: 23. Oktober 2023
- Seiten: 304
- Format: ebook
- ISBN: 978-3-8458-5439-7
- Reihe: --
- Band: --
- gelesen: 09/23
Meine Meinung:
Der junge Victor Frankenstein geht zum Studium nach Ingolstadt und widmet sich dort nicht nur den Vorlesungen, sondern auch den Lehren verschiedener Philosophen und Wissenschaftlern. Durch seinen Wissensdurst und der Liebe zu Herausforderungen stößt er auf das Geheimnis zur Erschaffung von künstlichem Leben. Durch diese Erkenntnis erschafft er ein Monster, entflieht jedoch der Verantwortung und ergeht sich in Selbstmitleid und Reue.
Doch das Monster, angetrieben von Sehnsucht nach Anerkennung und Liebe, hinterlässt eine Schneise der Verwüstung und verfolgt Frankenstein, um diesem seine Wünsche und Ängste mitzuteilen. Die Ablehnung lässt ihn jedoch zu dem Monster werden, welches andere in ihm sehen.
Ein Klassiker schlechthin, ein Meisterwerk des Horrorgenres und eine Geschichte, die auch in der heutigen Zeit aktuell und modern erscheint.
Victor Frankenstein, ein junger Mann mit Träumen und Hoffnungen, erschafft neues Leben, ist sich aber nicht bewusst, was genau er damit in die Welt gesetzt hat. Das "Monster" entwickelt sich zu einem fühlenden und denkenden Wesen und möchte seiner Einsamkeit entfliehen. Es möchte geliebt und geachtet werden, doch aufgrund seines "Äußeren" wird es gemieden und verdammt.
Die Geschichte wurde 1818 von der Autorin geschrieben, kann aber mühelos in die heutige Zeit hineinversetzt werden. Wer anders ist, wird ausgegrenzt, verdammt, beleidigt oder gar vertrieben. Und das Monster, dass der junge Frankenstein erschaffen hat, ist eben anders. Dabei ist es innerlich genau so zerrissen, wie jeder andere auch und sucht nach Nähe, Liebe und Freundschaft.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr gewöhnungsbedürftig. Klar, Anfang des 19. Jahrhunderts hat man noch anders gesprochen und geschrieben als heute. Aber trotzdem tat ich mir sehr schwer, der Geschichte zu folgen. Dies lag auch an den endlosen Abschweifungen und dem in Selbstmitleid schwimmenden Frankenstein. Auch wenn er genau weiß, was er getan hat und eigentlich mit den Konsequenzen leben müsste, versucht er, ein normales Leben weiterzuführen und sich der Verantwortung zu entziehen. Dabei vergisst er, was es heißt, zu helfen, sich zu kümmern. Sein eigenes Wohl steht im Vordergrund.
Das Buch beginnt nicht so, wie man es vielleicht erwartet. Wir treffen zuerst auf Kapitän Walton, der seiner Schwester Briefe schreibt, weil er sich auf einem Schiff befindet, welches an einer Polar-Expedition teilnimmt. Er schreibt von seinem Alltag und seinen Ängsten, nicht mehr lebend zurückzukommen, doch dann ändert sich sein Schreibstil und er erzählt, dass ein junger Mann an Bord gekommen ist, den sie vor dem Tod bewahrt haben. Dieser Mann entpuppt sich als Victor Frankenstein, der Walton eine ungewöhnliche Geschichte erzählt, eben die von der Erschaffung einer Kreatur, welche sich zu einem Monster entwickelt.
Diese Geschichte gibt Walton in Briefen an seine Schwester weiter, wobei er aber aus der Ich-Perspektive schreibt, also so, wie Frankenstein es ihm erzählt. Sehr ungewöhnlich und für mich leider auch nicht so nachvollziehbar, vor allem, da dieser Walton für die Handlung mal so überhaupt nicht wichtig ist.
Alles in allem hatte ich Mühe, der Story aufgrund der vielen Längen und der Nichtigkeiten zu folgen. Nur wenn es um die Szenen mit dem Monster geht, konnte ich einiges nachvollziehen. Denn die Ängste der Kreatur und die Hoffnungen für die Zukunft sind durchaus logisch. Wer bleibt schon gerne alleine?
Die Autorin hatte die Idee zu dem Buch, weil sie in einem regnerischen Urlaub mit Freunden in der Nähe von Genf die Zeit damit verbrachten, sich gegenseitig Gespenstergeschichten zu erzählen.
Meggies Fussnote:
Ein Klassiker mit Längen.
Bewertung:
* * *
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