Jean-Sébastien Steyer (Hrsg.) - Die Wissenschaft von Game of Thrones

Meine Meinung:

Zitat (Cover): "Wie George R.R. Martin die Welt von Westeros erfand" - ein wunderbarer Untertitel für dieses so detailreiche und wissenschaftlich hochinteressante Buch. Ich hätte im Vorfeld nicht geglaubt, dass man sich derart mit der von Georg R.R. Martin erfundenen Welt befassen kann - im wissenschaftlichen Sinne. 

Die Autoren gehen dabei so vielerlei Fragen nach. Zuerst geht es natürlich um die Entstehung der Geschichte sowie der dazu gehörenden fiktiven Welt, die von den Fans "Planetos" genannt wird, einem sehr erdähnlichen Planeten, auf dem gerade die Zeit des Mittelalters herrscht. 

Die geschichtliche Auseinandersetzung mit Westeros und den drei weiteren Kontinenten Essos, Ulthos und Sothoryos ist dabei nicht mal das vorrangige. 

Die Autoren ziehen sehr oft Vergleichen zu J.R.R. Tolkiens erschaffener "Mittelerde" und natürlich der unsrigen Erde. Die Geschichte wird beleuchtet, aber auch solche Dinge wie Schiffe, das Klima, die Sprache, die Psychologie, die Toten und die Lebenden sowie biologische, tektonische, astrologische und geografische Begebenheiten. 

Und wenn man am Ende mit dem Buch durch ist, meint man, eine geschichtliche Reise nach "Planetos" gemacht zu haben und dass dieser als neuer Planet in unserem Sonnensystem wirklich existiert.

Die detaillierten wissenschaftlichen "Theorien" sind so sehr ausgefeilt, dass man wirklich meinen könnte, dass alles genauso existiert und Wissenschaftler sich mit dem Raumschiff aufgemacht haben, um "Planetos" mit unserer Erde zu vergleichen.

Vor allem gefallen hat mir die Psychologie der sieben Königslande. Hier werden die Machtverhältnisse genau beleuchtet, ebenso aber auch die Frage beantwortet, warum wir die Serie Game of Thrones so sehr lieben. Die Mauer wird untersucht, die Ritter, der Thron sowie die Helden näher angeschaut.

Dabei nehmen die Autoren immer wieder Bezug auf Dinge aus unserer Welt. So werden Siegmund Freud oder der Psychologe Bruno Bettelheim einbezogen, aber auch Parallelen zu Star Wars, Herr der Ringe oder Shakespeare gezogen.

Abgerundet wird das Buch durch etliche wunderschöne Grafiken, Bilder und veranschaulichenden Skizzen. Klimatabellen, Karten und Zeichnungen führen durch Erklärungen. Ich bin begeistert.

Aufgrund der tollen Aufmachung und dem interessanten Inhalt des Buches habe ich auf der Verlagsseite gestöbert und dabei ist mir dann auch "Die Wissenschaft von Mittelerde" ins Auge gesprungen. Dieser Wissenschaft werde ich mich dann auch noch widmen müssen.

Meggies Fussnote:

Ideal für wissenschaftlich interessierte Game of Thrones-Fans.

Bewertung:

* * * * *

eingetragen in folgenden Challenges:

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• Bookchallenge 2023 (Aufgabe 71)
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