Citra Terranova findet sich immer mehr mit ihrer neuen Berufung als Scythe Anastasia ab und findet in ihrer ehemaligen Lehrerin Scythe Curie eine neue, enge Freundin. Die beiden Frauen beschließen, fortan zusammen nachzulesen. Dadurch erwerben sie beide gegenseitiges Vertrauen. Doch dann wird auf sie ein Attentat geplant und nur mit Mühe verhindert. Die Scythe Anastasia und Curie versuchen fortan, sich durch ein "Nomadenleben" vor weiteren Attentaten zu schützen. Doch dann kommt es zum Winterkonklave und einer schwerwiegenden Entscheidung durch Scythe Xenocrates. Plötzlich sehen sich Scythe Curie und auch Anastasia Aufgaben gegenüber, die nur durch weise Entscheidungen zu lösen sind.
Gleichzeitig rächt sich Scythe Luzifer an all den Scythe, die durch ihr fehlgeleitetes Verhalten nicht dem Scythetum entsprechen. Er tötet und zwar endgültig. Immer wieder hat er die Worte seines
verstorbenen Lehrers Scythe Goddard im Kopf, der mit einer neuen Ordnung das verstaubte Scythetum wieder zur wahren Größe verhelfen wollte. Doch weiß Scythe Luzifer, dass dies falsch war. Und er
hofft, dass sich dies nicht wiederholen wird. Aber immer mehr Anhänger der neuen Ordnung offenbaren sich und dann taucht ein alter Feind auf.
Anastasia und Luzifer müssen versuchen, ihn aufzuhalten.
Der erste Teil konnte mich total begeistern und ich hoffte, dass mich der zweite ebenso flashen würde. Geflasht hat er mich zwar nicht, was ich aber darauf zurückführe, das für mich die Storyline nicht mehr neu war, aber ich bin immer noch total begeistert, wie der Autor durch seinen Schreibstil einen Bann über mich geworfen hat und ich immer weiter lesen musst. Denn es gibt ständig neue Wendungen, Überraschungen und neue Informationen, dass man nach jedem Kapitel wissen will, wie es weitergeht.
Die Charaktere, allen voran Scythe Anastasia aka Citra Terranova und Scythe Luzifer aka Rowan Damish, entwickeln sich sehr weiter. Vor allem zum Positiven hin. Auch wenn man Rowan vorwerfen könnte, dass seine Handlungen impulsiv sind und er es auch aus Rache tut, kann ich doch nachvollziehen, dass er es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Scythe daran zu erinnern, was das wahre Scythetum ausmacht. So konzentriert er sich auf Scythe, die ihre Machtposition ausnutzen oder aus Rache bestimmte Personengruppen nachlesen.
Rowan ist der "Rächer der Nacht" und versucht, unerkannt zu bleiben, während Scythe Anastasia mehr in den Vordergrund drängt. Ihre Freundschaft zu Scythe Curie (übrigens hat es mich sehr gefreut, mehr über Curie zu erfahren), bringt sie in eine Position, in der ihre Stimme Gewicht hat und die Leute ihr zuhören. Sie ist Vorbild vieler Lehrlinge und wird auch um Rat gefragt. Sie hat Grips, nimmt ihre Berufung als Scythe ernst und hat sich auch ein System ausgedacht, welches als human zu beschreiben ist.
Der Autor hat so einiges in Petto und ich war wieder mal positiv überrascht, wie sehr man mich doch immer wieder mit neuen Ideen innerhalb eines Buches einlullen kann. Zu Anfang dachte ich noch, dass sich die Story etwas zieht, doch dann nimmt sie erheblich Fahrt auf und endet in einem so bösen Cliffhanger, so dass ich eigentlich sofort zum dritten Teil greifen möchte.
Ich bin mal wieder erstaunt darüber, wie der Autor sich das Scythetum so vorgestellt hat. Jahrelang werden die Scythe zu Killern ausgebildet, müssen bestimmte Techniken erlernen, die sie in der Nachlese anwenden können und bekommen auch eine kleine Gehirnwäsche. Denn wem kann es schon Spaß machen oder es als Berufung sehen, Menschen zu töten, damit der Bestand der Menschheit im Gleichgewicht bleibt?
Im Laufe der vielen Nachlesen wird diese Art des Tötens einfach zu ihrer Identität. Und es wird fast schon als selbstverständlich angesehen War Anastasia zu Anfang noch skeptisch und zögerlich, war es kurze Zeit später schon "normal" für sie.
Nach jedem Kapitel kommt der sog. Thunderhead zu Wort, eine KI, die es geschafft hat, die Welt zu "regieren", in dem sie dafür sorgt, dass alles reibungslos abläuft. Sie hat die Regierung abgeschafft, kümmert sich um die Menschen, in dem ein gewisses Grundeinkommen gesichert ist. Jeder respektiert den Thunderhead und wendet sich an ihn, wenn Probleme auftreten. Allerdings darf der Thunderhead sich nicht in das Scythetum einmischen, ebenso wie das Scythetum nichts mit dem Thunderhead zu tun haben darf.
Ich bin sehr gespannt, wie die Geschichte nun mit dem dritten Teil enden wird.
Meggies Fussnote:
Die neue Ordnung übernimmt die Macht.
* * * *
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