Ria lebt in der nahen Zukunft, abgeschirmt und beschützt von der Außenwelt, die von den Prim bewohnt wird. Rias Zuhause ist eine Sphäre, in welcher ihr Tagesablauf vollständig geregelt ist. Essen und Trinken wird vorgeschrieben. Ihr Leben ist darauf ausgelegt, später ein hohe Position in der Politik einzunehmen. Zusammen mit ihrem Freund Aureljo, der sogar dazu bestimmt ist, später der nächste Präsident zu werden, kommt sie jedoch einer Verschwörung auf die Spur. Sie und fünf weitere Sphärenbewohner sollen angeblich eine Intrige planen. Auf dem Weg zum Präsidenten wird jedoch ihre Magnetschwebebahn gestoppt und Ria und ihre Freunde können fliehen - um kurz darauf jedoch in die Hände der Außenbewohner, der Prim zu fallen.
Ursula Poznanski ist auf den Zug des Dystopie-Schreibens aufgesprungen und hat dies mit Bravour bestanden. Zu keiner Zeit musste ich die Geschichte mit anderen von mir gelesenen Dystopien vergleichen. Nur die Panem-Trilogie ging mir durch den Kopf, was aber an der Bezeichung der Außenbewohner, der Prim lag. Denn die Schwester der Hauptprotagonistin aus Panem heißt auch Prim.
Trotzdem wird man sehr gut unterhalten, kann sich alles auch sehr gut, manchmal zu gut, vorstellen und was mich sehr gefreut hat bzw. es kam so bei mir an, dass die Geschichte diesmal in Deutschland spielt, so zumindest zu schließen aus dem Namen der Sphären (Neu-Berlin, Sphäre Zukunft oder auch Neu-Augsburg).
Die Charaktere sind ausgeprägt beschrieben und man kann sich auch gleich in Ria hineinversetzen, was auch an der Art des Erzählstils liegt. Denn die Ich-Perspektive gibt einem einen guten Einblick in Rias Gefühlsleben. Am Anfang ist sie noch eins mit dem Leben in der Sphäre, doch als sie von dem Verschwörung erfährt, beginnen die Zweifel.
Der Schreibstil der Autorin, den ich schon bei "Saeculum" und "Erebos" sowie "Fünf" einfach faszinierend fand, ist auch hier einzigartig. Man ist gefangen, das Kopfkino hat sehr viel zu tun und vor allem kann man einfach nicht aufhören zu lesen. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Innerhalb kürzester Zeit habe ich es regelrecht verschlungen.
Auch wenn es schon einige Dystopien auf dem Markt gibt, hat Ursula Poznanski es doch geschafft, etwas anderes zu schreiben, etwas neues zu erschaffen und vor allem einem Rätsel aufzugeben. Bis zum Ende wusste ich nicht, was genau mich erwartet, wer der Verräter ist, wer die Verratenen. Vor allem das "Warum" wird mich noch lange beschäftigen, muss ich ja auf den zweiten Teil noch etwas warten.
Ich war fasziniert von der Beschreibung der Außenwelt und deren Bewohner. Wie sie ums Überleben kämpfen und für sich und ihre Familie bzw. ihren Clan sorgen. Mir diese Zukunft vorzustellen ist schon befremdlich.
Der Machtausbau des Stärkeren und das Kämpfen ums Überleben von den Schwächeren. Genau hierum geht es im Buch der Autorin und dies wird in allen - meist unheimlichen - Facetten geschildert.
Meggies Fussnote:
Ein fantastischer Auftakt zu einer neuen Dystopie, die einem den Atem raubt und einem nicht zum Schlafen kommen lässt.
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