Joy Applebloom führt ein aufregendes Leben. Zusammen mit ihren Eltern und ihrer Schwester Claude war sie schon in vielen Ländern, hat einige Sprachen gelernt, fremdes Essen genossen, Spaß gehabt und am finstersten Himmel immer wieder einen Silberstreifen entdeckt.
Doch dann erzählen die Eltern, dass die Familie nach England umzieht, zu Großvater Thomas, der seit einem Unfall Hilfe braucht. Joy weiß, dass das aufregende Leben nun ein Ende hat, denn England ist doch grau und langweilig. Einzig auf die Schule freut sie sich, weil sie noch nie eine besucht hat. Dort angekommen, ist es jedoch auch nicht aufregend, im Gegenteil, sie findet keine Freunde und auch die Lehrerin scheint sie nicht zu mögen.
Da kommt ihr die Rettung der alten Eiche, die mitten auf dem Schulhof steht und abgeholzt werden soll, gerade recht. Endlich passiert etwas aufregendes...
Joy ist 10 Jahre alt und hat in diesen zehn Jahren schon sehr viel erlebt. Sie war in vielen Ländern, weil ihre Eltern viele soziale Projekte verfolgen und helfen, wo sie nur können. Doch dann zieht die kleine Familie nach England, zu Großvater Thomas in dessen biederes Haus. Auch der Großvater scheint eher von der Art zu sein, dass Spaß wohl keinen Spaß macht.
Joy fühlt sich zusehends unwohl und sucht nach etwas, dass Pep in ihr nun tristes Leben bringt. Da kommt ihr die Abholzung der 1000jährigen Eiche im Schulhof gerade recht.
Abgesehen davon, dass ich es nicht glaubwürdig finde, dass eine 1000 Jahre alte Eiche abgeholzt werden soll, weil diese einem neuen Schulgebäude weichen soll, war die Geschichte doch recht unterhaltsam.
Joy und ihre Familie sind sehr ungewöhnlich, denn für sie ist alles gewöhnliche langweilig. Sie brauchen eine Aufgabe im Leben und die vier Familienmitglieder sind ein Herz und eine Seele, wenn es darum geht, in ungewöhnlichen Situation zusammenzuhalten. Ob sie nun im engen Wohnwagen übernachten, in einer Betonhütte am Meer oder sich für soziale Projekte in Sansibar engagieren. Hauptsache es ist abseits vom Mainstream.
Der Umzug an England fällt allen nicht leicht. Während Joys Eltern sich nun Vollzeitjobs suchen und Joys Schwester Claude immer mehr in die Pubertät verfällt, ist Joy nun auf sich alleine gestellt. Der Großvater ist auch keine große Hilfe, ist er doch sehr an seine Routine gebunden.
Joy lernt in der Schule keine Freunde kennen, bis Benny auftaucht, der ähnlich wie Joy tickt und zusammen mit ihr die Rettungsaktion für die Eiche im Schulhof startet. Ab da finde ich die Geschichte auch sehr interessant, während sie die ersten 2/3 des Buches doch eher vor sich hin plätschert. Die Vorstellung von Joy und ihrer Familie hätte man auch kürzer darstellen können und sich dafür etwas mehr der Rettungsaktion widmen können.
Ansonsten fand ich die Protagonisten jedoch sehr sympathisch. Die Familie ist sehr ungewöhnlich, aber sie haben das sehr gut im Griff und sowohl die Joys Eltern, als auch Joy und ihre Schwester Claude sind nett, clever und haben Ecken und Kanten.
Das Buch ist für Kinder ab 9 Jahre und das würde ich auch einhalten, denn zu verstehen, warum die Familie sich nicht an Regeln hält, ist schon wichtig für die Geschichte.
Ein zweiter Teil erscheint im Frühjahr 2023.
Meggies Fussnote:
Kindgerechte Rettungsaktion für einen alten Baum.
* * * *
eingetragen in folgenden Challenges:
ABC Listen Challenge 2022 (Neuerscheinung)
Bookchallenge 2022 (2 Punkte)
Buchseiten Challenge 2022 (3 Punkte)
Mottochallenge 2022 (Juli)
Weltenbummler Challenge 2022 (Sansibar)
Kommentar schreiben