Dot arbeitet in einem Fundbüro und liebt ihren Job über alles. Es erfüllt sie mit großer Freude, wenn ein verlorener Gegenstand wieder zu seinem Besitzer zurückfindet. Doch tief in ihrem Inneren ist Dot selbst verloren. Ihr Leben droht auseinanderzubrechen, als ein älterer Herr ins Fundbüro kommt und nach einer honigfarbenen Ledertasche fragt, die er im Bus hat liegen lassen. Denn diese Tasche bringt Dot dazu, über ihr Leben nachzudenken, dass nicht so läuft, wie geplant. Auf der Suche nach der Tasche und später nach dem Besitzer findet Dot etwas anderes: sich selbst.
Die zauberhafte Geschichte von Dot, die auf der Suche nach sich selbst ist, hat mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Dot ist so eine sympathische Person. Sie ist zuvorkommend, hilfsbereit und immer nett zu ihren Kollegen. Nur wenn es um ihre Familie geht, weiß Dot nicht so recht, wie sie sich verhalten soll.
Dots Verhältnis zu ihrer Schwester ist sehr angespannt, ihre Mutter hat sehr krank und ihr verstorbener Vater fehlt ihr schmerzlich. Dot erinnert sich gerne an ihren Vater, merkt jedoch, dass die Gedanken an ihn auch viele ihrer Probleme verursacht haben.
Als der sympathische Mr. Appleby im Fundbüro auftaucht und nach einer verlorenen Ledertasche sucht, macht sich Dot das Finden der Tasche zu ihrer persönlichen Aufgabe. Und steigert sich total in die Suche rein. So sehr, dass sie sich selbst verliert.
Die Autorin erzählt Dots Geschichte in leisen Tönen und führt uns fast mit Leichtigkeit durch die Story. Dabei lässt sie Dot aber trotzdem in hellem Licht erstrahlen, auch wenn der Mittelteil des Buches eher in eine depressive Phase abrutscht.
Wenn man Dot nur flüchtig kennt, würde man sagen, dass sie "nicht mehr alle Tassen im Schrank hat". Ihre Art ist auch am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, kennt man sie jedoch etwas genauer, merkt man, wie wunderbar einfühlsam, fantasiereich und vor allem lebensfroh sie ist. Doch braucht es nicht nur für den Leser Zeit, all dies zu erkennen.
Dot muss sich mit sich selbst beschäftigen. Dabei wird die Vergangenheit mit ihrem Vater durchleuchtet, aber auch die Gegenwart mit ihrer Schwester und ihrer kranken Mutter. Wenn Dot mit all dem im Reinen ist, kann sie sich ihrer Zukunft widmen.
Ich habe die Reise mit Dot sehr genossen.
Meggies Fussnote:
Ein wunderbarer Ausflug ins Fundbüro der verlorenen Träume.
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