Bibliografische Daten
- Verlag: Droemer Knaur
- ET: 02. September 2024
- Format: Taschenbuch
- Seiten: 256
- ISBN: 978-3-426-30830-1
- Reihe: --
- Band: --
- gelesen: 02/22 || re-read 08/24
Meine Meinung:
Terence Cave hat schon einige Schicksalsschläge hinnehmen müssen. Nach dem Tod seiner Frau muss er nun mitansehen, wie sein Sohn Reuben durch eine dumme Mutprobe sein Leben verliert. Von nun an - auch weil er von Schuldgefühlen geplagt wird - kümmert er sich "fürsorglich" um seine Tochter Bryony. Doch aus Angst, auch sie zu verlieren, nimmt er es mit seiner Fürsorge sehr wörtlich, fängt an, seiner Tochter Sachen vorzuschreiben oder zu verbieten, folgt ihr zu geplanten und auch ungeplanten Treffen und blamiert sie vor ihren Freunden, in dem er einfach auftaucht und sie vor allen bloß stellt. Damit beschreitet er einen gefährlichen Weg, von dem er selbst nicht mehr abweichen kann.
Wo fängt Fürsorge an und wann ist es toxisches Verhalten? Der Autor - selbst von Ängsten und Zweifeln geplagt - schreibt in diesem Buch in einer Art Brief aus Terence Sicht an dessen Tochter Bryony. Begonnen wird dabei bei Tod des Sohnes Reuben, der auch Bryonys Zwillingsbruder war.
Terence gibt sich die Schuld und versucht nun, seine ganze Liebe in die Erziehung seiner Tochter zu stecken. Mit mäßigem Erfolg. Anstatt auf seine Tochter einziehen und mit ihr zu reden, ihr zu erklären, warum er so handelt oder gar ihr zuzuhören, fängt an, über ihr Leben zu bestimmen Er stellt Regeln auf, die - falls Bryony sie nicht einhält - verschärft werden. Die Grenzen werden enger gezogen, sobald Bryony einen Fehler macht.
Terence fängt an zu stalken, droht den Freunden und lügt sich selbst immer mehr an. Er will es gut mit seiner Tochter, merkt aber nicht, dass er anfängt, sie so dermaßen einzuengen, dass Bryony nur noch einen Ausweg sieht.
Das Verhalten des Vaters wird toxisch, er hat sich, sein Leben und seine Tochter nicht mehr im Griff, gibt sich auf und steckt sein ganzes Verlangen in nur einen Gedanken: seine Tochter vor allem zu schützen, was es gibt. Auf sehr falschem Wege.
Der Autor stellt damit sehr gut heraus, wie es ist, sich immer mehr in seine Gedanken zu verrennen und nichts mehr gelten zu lassen. HIer kann er aus Erfahrung sprechen, denn sein Lebensweg war auch alles andere als einfach. Vieles verarbeitet er in seinen Büchern. Ich habe nun einige von ihm gelesen, muss aber sagen, dass "Der fürsorgliche Mr Cave" sein bislang persönlichstes Buch für mich ist.
Das Ende des Buches war schockierend und ich hatte es in dieser Art nicht erwartet.
Trotzdem war es unheimlich interessant, in Terence Gedankenwelt einzutauchen und die Entwicklung mitzuerleben, die er durchmacht. Deswegen geht die Geschichte noch mehr ans Herz und regt auch sehr zum Nachdenken an.
Meggies Fussnote:
Beeindruckend, erschütternd, nachdenklich.
* * * * *
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