Es ist schwer ein Buch zu rezensieren, in welchem ein solcher Schicksalsschlag beschrieben ist. Natascha Kampusch hatte keine schöne Kindheit. Einzig allein die Tage, die sie bei ihrer Großmutter verbracht hat, waren ein Lichtblick in ihrem Leben. Dann kam der Tag, an dem sie von Wolfgang Priklopil entführt wird. Er raubt ihr altes Leben und zwingt sie dazu, ein völlig neues Leben in einem 5 qm² großen Verlies zu beginnen. Zu dieser Zeit ist Natascha gerade 10 Jahre alt.
3096 Tage, also knapp 9 Jahre später, gelingt ihr die Flucht.
Natascha Kampusch beschreibt die 3096 Tage, die sie als Entführungsopfer verbringen musste. Die Grausamkeiten und Demütigungen, die sie erleiden musste und vor allem ihre Abhängigkeit von ihrem Entführer.
Das Buch ist in einem sehr sachlichen Ton geschrieben. Nur in ein paar Absätzen erlaubt sich Natascha ihre Gefühle auszudrücken. Und das auch nicht sehr leidenschaftlich.
Auf der anderen Seite war ich jedoch geschockt, wie sie in der Entführungszeit von Wolfgang Priklopil behandelt wurde. Schläge und Demütigungen waren an der Tagesordnung. Sie war seine Putzhilfe, seine „Gefährtin“ und sie musste helfen, sein Haus zu renovieren. Hörig gemacht wurde sie durch den Entzug von Essen.
Den schweren Schicksalsschlag konnte Natascha bis heute nicht richtig verarbeiten, obwohl sie gerade dabei ist, ihr Leben wieder in normale Bahnen zu lenken. Das finde ich sehr bewundernswert.
Einzig der manchmal sehr kühle und sachliche Ton hat mich gestört. Ich hätte mir ein bisschen mehr Emotionen gewünscht.
Meggies Fussnote:
Eine Geschichte, die unter die Haut geht.
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