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Marc Elsberg - Zero. Sie wissen, was du tust


 

Bibliografische Daten

 

  • Verlag: Blanvalet
  • ET: 2014
  • Seiten: 510
  • Format: Taschenbuch
  • ISBN: 978-3-7341-0093-2
  • Reihe: --
  • Band: --
  • gelesen: 06/14

Meine Meinung:

Eigentlich kennt sich die Journalistin Cynthia Bonsant mit den technischen Neuerungen nicht so gut aus. Als sie jedoch von ihrem Chefredakteur beauftragt wird, den berühmten Online-Aktivisten Zero ausfindig zu machen, muss sie sich diesen Neuerungen stellen. Dabei führt die Recherche und auch der Tod eines Jugendlichen zu der Internetplattform Freemee. Deren Aufgabe ist es, Daten zu sammeln und zu verwerten. Cynthias Nachforschungen führen sie immer weiter in den Datendschungel und dabei kommen Dinge ans Licht, die besser in den Tiefen des Webs verborgen geblieben wären.

 

     Zitat:

              "... 1948 schrieb George Orwell ein Buch. Er nannte es 1984 ...

              Darin überwacht eine allmächtige Spitzeldiktatur ihre

              Bürger lückenlos und schreibt ihnen vor, wie sie zu leben

              haben ..."

 

Dieses Szenario allein ist schon beängstigend und ich kann mir vorstellen, dass das Buch von George Orwell 1948 als lächerlich abgetan wurde. Dazu wird es nie kommen, wurden vielleicht Stimmen laut.

 

Mittlerweile ist 1984 längst vorbei und wir befinden uns – 30 Jahre später – im Jahr 2014! Und diese erschreckende Szenario ist Wirklichkeit geworden.

 

Der Autor treibt in seiner Geschichte natürlich alles nochmals auf die Spitze. Datenbrillen übernehmen sämtliches Denken für uns. Sie zeigen, wer sich mit uns in der U-Bahn befindet, wer neben uns zu Mittag isst oder im Park joggt. Ob diese Person gesucht wird, ob sie verheiratet ist, fremd geht oder unheilbar krank ist.

 

Schonungslos wird dargestellt, wie schlimm die Überwachung mittlerweile ist und das wir – als gläserner Mensch – teilweise gar nichts dagegen tun können, so überwacht zu werden. Kameras in den Städten, öffentlichen Gebäuden, Bahnhöfen und Supermärkten. Gibt man bei Google seinen Namen ein, kommen unzählige Treffer. In unserer schnelllebigen Zeit bekommt man allerdings auch vieles nicht mit.

 

       Zitat:

                  ''Wir möchten Google zu deiner dritten Gehirnhälfte

                   machen."

                   Sergey Brin am 08.09.2010

 

Diese erschreckenden Wahrheiten werden einem nochmals verdeutlicht, obwohl sie doch schon in unserem Gedächtnis hausen. Aber wieso tut man so wenig dagegen? Warum lässt man diese Überwachung zu?

 

Der Autor hat mich schon mit seinem Roman „Blackout“ begeistern können und zieht mit „Zero“ nochmal ordentlich nach. Auch wenn das Buch gerade im Mittelteil einige kleine Längen aufweist, war es doch spannend zu lesen.

 

Die Fachbegriffe haben mich zwar erschlagen und ich musste bei manchen im Internet nachschauen, was sie bedeuten. Somit ist das Web doch wieder unverzichtbar.

 

Andererseits fühle ich mich dort auch sehr zu Hause. Gerade über Facebook & Co. kann man Kontakte pflegen. Mein Email-Programm ist für mich unverzichtbar geworden, mein Smartphone ist mein ständiger Begleiter. Man lernt neue Leute kennen und schließt Freundschaften, die auch über Kilometer hinweg Bestand haben.

 

Insoweit muss jeder selbst abwägen, wieviel er von sich preis gibt.

 

Meggies Fussnote:

Spannend, rasant: Big Brother is watching you!

 

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