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Comic || Alice Oseman - Heartstopper. Boy trifft Boy (Volume 1)

 

 

Graphix Loewe

Januar 2022

288 Seiten

Hardcover

978-3-7432-0936-7

 

Heartstopper

Charlie hat sich geoutet und mittlerweile kehrt in der Schule wieder der Alltag für ihn ein. Kein Mobbing mehr, im Gegenteil, er ist einer der beliebtesten Schüler. Doch seine jetzige "Beziehung" zu Ben ist eher toxisch und so beschließt er, Ben nicht mehr zu daten. Grund genug, stressfrei in das neue Schuljahr zu starten. 

Schon Babel entwickelt sich jedoch eine intensive Freundschaft mit dem Rugby-Star Nick. Erst denken beide, dass es wirklich nur Freundschaft ist. Doch dann kommen bei Charlie Gefühle ins Spiel und er merkt, dass Nick für ihn mehr als nur ein Freund ist.

Nick hingegen merkt davon nichts, genießt aber die Zeit in Charlies Nähe. Bis auch er - der eigentlich auf Mädchen steht - merkt, dass da doch mehr sein kann.

 

Die Geschichte ist einfach zauberhaft. Junge trifft Junge und einer merkt, dass er für den anderen Gefühle entwickelt, während der andere mal so gar nichts merkt. Oder vielleicht doch? Denn erst im Laufe der Freundschaft merkt Nick, dass vielleicht doch etwas mehr drin ist.

 

Zuerst war ich etwas enttäuscht, weil das Comic eigentlich sehr minimalistisch gehalten ist. Nur wenige Bilder auf den Seiten, wenig Text, keine Farbe. 


Die Schwarz-Weiß gehaltenen Bilder drücken in meinen Augen keinerlei Stimmung aus. Dies ist ein MInus-Punkt in meiner Rezension.

 

Sieht man über die fehlende Farbe hinweg, entwickelt sich nach Kurzem eine gefühlvolle Geschichte rund um Charlie und Nick. Während Charlie uns zu Anfang sehr genau vorgestellt wird, kommt Nick erst später in die Geschichte hinein und wir lernen ihn zusammen mit Charlie genauer kennen. Beide Jungs sind zuckersüß, wenn sie sich sehen. Als sie später mehr Zeit miteinander verbringen, merkt man deutlich, wie Nicks Gefühle Achterbahn fahren und Charlie so langsam aber sicher merkt, dass da doch etwas mehr als nur Freundschaft ist.

 

Auch wenn ich denke, dass es heutzutage völlig normal ist, wenn man seine Orientierung auslebt und damit ein Leben führt, in dem man glücklich ist, ist es doch wichtig, solche Statements zu setzen. Die Autorin geht dabei völlig "normal" mit dem Thema um. Der Hate wird nicht ausgelebt, im Gegenteil, es werden die Aspekte auf die positive Seite gelenkt. So kommen in dem Comic Schüler unterschiedlichster Orientierung vor und es ist allen völlig egal, wer mit wem was hat. Hauptsache alle sind zufrieden. 

 

Nick allerdings macht sich Sorgen. Nicht, dass seine Freunde ihn etwas jetzt auslachen, mobben oder einfach fallen lassen. Nein, ob er wirklich das ist, was er nun vermutet. Sehr lustig fand ich, dass er danach googelt und mit Quizfragen überhäuft wird, die seine Orientierung wiedergeben sollen.

 

Das zarte Flämmchen, das zwischen Nick und Charlie entsteht, entwickelt sich am Ende natürlich in ein Buschfeuer und schwupps, hat die Autorin auch schon einen Cliffhanger geschaffen. 

Ich weiß allerdings nicht, ob ich den zweiten Band lesen werde, da mir einfach die Umsetzung nicht so gut gefallen hat. Da die Geschichte ja aber gerade für Netflix verfilmt wird (ich glaube als Serie), werde ich mich wohl daran halten, um herauszufinden, wie es nun weitergeht.

 

Meggies Fussnote:
Inhalt top, Umsetzung Flop.

 

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eingetragen in folgenden Challenges:

Meine gelesenen Bücher 2021 (Aufgabe 94)

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