Lene und Ludwig sind frisch verheiratet und glücklich. Durch einen Unfall im Hafen verliert Lene aber ihren Ludwig und muss fortan ihr Leben alleine in den Griff bekommen. Lene füllt ihren Alltag mit viel Arbeit und kümmert sich hingebungsvoll um ihre Schwester, ihre Freundinnen und ihren Beruf als Lehrerin an einer Mädchenschule.
Als sie Georg Berndes kennenlernt, dreht sich ihr Leben plötzlich um 180 Grad, denn Georg weckt in Lene Gefühle, die sie seit Ludwigs Tod nicht mehr gewagt hat, zu fühlen. Doch Georg ist verlobt und so muss Lene sich damit abfinden, dass sie ihn nicht haben kann. Doch immer wieder stößt sie auf ihn, schon allein, weil sie auch für die Zeitung schreibt, bei der er arbeitet.
Und so weiß Lene, dass sie von ihm Abstand nehmen muss, um endlich glücklich werden zu können.
Wir befinden uns am Ende des 19. Jahrhunderts in Bremen und starten die Geschichte am Hafen, wobei die Autorin sehr anschaulich beschreibt, wie es dort so zuging. Doch kurz darauf müssen wir schon von einer Person Abschied nehmen. Doch dann geht die Story richtig los.
Lene, die Hauptperson der Geschichte, ist eine sehr sympathische, junge Frau, die leider zu früh Witwe geworden ist. Eineinhalb Jahre nach dem Tod ihres Mannes versucht sie, neuen Mut zu fassen und in ihrem Leben auch wieder etwas Glück zuzulassen. Da sie jedoch eine sehr hilfsbereite und engagierte Frau ist, bleibt ihr dafür irgendwie keine Zeit.
Lene kümmert sich um ihre Schwester, die in einer unglücklichen Ehe steckt. Weiter hilft sie ihrer Freundin Elsa in deren Pension, in der Auswanderer unterkommen, die in Bremen Zwischenstation
machen.
Weiter kümmert sie sich hingebungsvoll um ihre Schülerinnen und als sie später noch für die Bremer Zeitung Artikel schreibt, scheint ihr Alltag zu sehr ausgefüllt.
Georg ist Journalist mit Leidenschaft und nimmt seinen Beruf sehr ernst. Mit der hübschen Luise Harmbeck verlobt, scheint auch seine Zukunft sehr rosig.
Doch dann treffen Lene und Georg aufeinander und für beide beginnt eine Zeit, die beide so nicht geplant hatten.
Die Autorin schreibt sehr eindringlich meist aus Lenes Sicht. Dabei hat man zeitweise das Gefühl, Teil der Geschichte zu sein, da vieles so realistisch beschrieben wird. Ich hatte oft das Gefühl, mich mit Lene durch Bremen zu bewegen.
Es tauchen noch einige weitere Personen in der Geschichte auf, wobei ich einige am Anfang mal so gar nicht leiden konnte, diese jedoch im Laufe der Gesichte eine Wendung machten. Andere Personen fand ich jedoch von Anfang bis Ende sehr herzlich und hätte gerne mehr über sie erfahren. So unter anderem Elsa, die eine Pension in Bremen führt, die Auswanderer aus Polen, Tschechien usw. aufnimmt. Die Auswanderer wollen weiter nach Australien oder Amerika und nutzen ihren Aufenthalt in Bremen, um Geld für die Weiterreise per Schiff zu verdienen.
Das Buch ist auch mit vielen Infos gerade um das Auswandererthema gespickt und vermittelt auch Einblicke in die Frauenbewegung bzw. das Leben der Frauen Ende des 19. Jahrhunderts.
Ich durfte das Buch in einer Leserunde zusammen mit der Autorin genießen und habe so auch noch einige Hintergrundinfos erhalten. Dies hat die Geschichte natürlich noch interessanter und informativer gemacht. Hier dann auch noch mal einen herzlichen Dank an Marion Henneberg.
Auch schreit irgendwie alles nach einem weiteren Teil, den gerade von meiner Seite sind einige Fragen offen geblieben. Ich bin gespannt, ob die Autorin vielleicht an einem weiteren Teil arbeiten möchte.
Meggies Fussnote:
Interessant, informativ und lesenswert.
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eingetragen in folgenden Challenges:
Motto Challenge 2021 (September)
WeltenbummlerChallenge 2021 (Deutschland, 13. Besuch)
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