Bibliografische Daten
- Verlag: Blanvalet
- ET: 2012
- Seiten: 512
- Format: Taschenbuch
- ISBN: 978-3442377725
- Reihe: --
- Band: --
- gelesen: 05/12
Meine Meinung:
Die Geistliche Jane Blanc lebt zusammen mit 14 weiteren Männern und Frauen auf der Ölbohrinsel Rampart. Doch ihr Leben ist trostlos und sie denkt an Selbstmord. Als in den Nachrichten die Meldung erscheint, dass der Rest der Welt von einer Seuche heimgesucht wurde, ist allen klar, dass kein Nahrungs- und Medizinnachschub mehr zu erwarten ist. Und da in der Arktis bald nur noch Nacht herrschen wird, ist die Aussicht, nach Hause zu kommen, auch sehr gering.
Ein Meteoriteneinschlag ist das erste aufregende, was nach langer Zeit passiert. Nachforschungen bringen jedoch nur eins heraus: Die Seuche ist auch unter der Crew der Rampart.
Dies ist mein erstes Buch von dem Autor Adam Baker, von dem ich vorher auch noch nichts gehört hatte. Mit seinem Debutroman legt er jedoch eine Geschichte vor, die einem mit einem recht ungewöhnlichen Schreibstil sofort in den Bann zieht.
Mit kurzen Absätzen, die abwechselnd von den verschiedenen Charakteren erzählen, wird langsam ein Spannungsbogen aufgebaut, der fast ohne Action auskommt. Die schnell wechselnden Szenen kommen fast ohne langes Aufhalten von Beschreibungen der Umgebung aus, trotzdem kann man sich alles sehr gut vorstellen. Manchmal löst die kurze Schilderung ein beklemmendes Gefühl aus, gerade so, als würde man sich selbst in den doch etwas engen Räumen der Ölbohrinsel aufhalten.
Ich finde dies eine sehr interessante Art, die Geschichte zu erzählen.
Erst nach und nach lernt man die Charaktere kennen. Das fast völlige Fehlen von Zeitangaben irritiert manchmal. Meint man, es wäre der nächste Tag, kommt dann doch mal der Hinweis, dass mittlerweile über eine Woche oder gar ein Monat vergangen ist.
Die Geistliche Jane ist eine ungewöhnliche Hauptcharaktere. Sie ist dick, unmotiviert und schüchtern. Ich finde, dass gerade sie im Laufe der Geschichte die größte Wandlung durchmacht. Insoweit kann der Titel des Buches auch zweideutig verstanden werden. Jane wächst teilweise über sich hinaus.
Die Seuche wird immer wieder nur am Rande erwähnt, man erfährt nur spärlich, was außerhalb der Bohrinsel so passiert. Die Untoten spielen nur eine Nebenrolle. Das Miteinander auf der Bohrinsel steht im Vordergrund.
Es bleibt teilweise viel der Phantasie überlassen. Manche Szenen werden angedeutet und man muss sich dann selbst vorstellen, was passiert sein könnte. Ich fand dies gut gelöst und es gab der Geschichte den richtigen Kick.
Manchmal ging es mir aber dann doch etwas zu schnell und das sehr offene Ende lässt sehr viele Fragen offen. Es geht auch nicht hervor, ob ein zweiter Teil geplant ist.
Meggies Fussnote:
Ein ungewöhnliches Buch mit einem spannenden Inhalt.
Bewertung:
* * * * *
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