Bibliografische Daten
- Verlag. Tinte & Feder
- ET: 2020
- Seiten: 349
- Format: Taschenbuch
- ISBN: 978-2919806409
- Reihe: Die Breitenbach-Saga
- Band: #3
- gelesen: 09/20
Meine Meinung:
Berlin, 1910: Konflikte in der Politik und ein drohender Krieg fordern die Familie Breitenbach dazu auf, sich über die Zukunft Gedanken zu machen. Pläne werden geschmiedet, doch dann macht ein Unfall Isas alles zunichte. Doch die Breitenbachs wären nicht die Breitenbachs, wenn sie mit Zusammenhalt und dem Mut, Neues zu beginnen, nicht schon so viele Schicksalsschläge bewältigt hätten. Während in Berlin alles neu geregelt werden muss, kommt in Colorado der andere Zweig der Familie gerade so über die Runden. Denn auch hier wird ihnen das Leben nicht leicht gemacht.
Was für ein wunderschönes Wiederlesen mit der Familie Breitenbach, die ich schon seit dem ersten Band "Der weiße Ahorn" und dem Nachfolger "Der Ahorn im Sturm" begleitet habe.
Diesmal befinden wir uns im Jahr 1910 und befassen uns näher mit Isa, Caroline und Felix in Berlin sowie Chesmu, der in Colorado zusammen mit Julia in einem Reservat lebt.
Die Kapitel werden abwechselnd aus der Sicht der vier Personen erzählt, so dass wir immer wieder andere Einblicke erhalten. Dabei lässt die Autorin aber nicht aus dem Auge, dass es auch weitere Familienmitglieder gibt.
Die Familie Breitenbach ist mir sehr ans Herz gewachsen, da sie eine Familie mit viel Zusammenhalt ist. Sie unterstützen sich gegenseitig, helfen, wo es geht und haben stets eins im Sinn: ihre Firma Schuherzeugung Breitenbach & Sohn zu leiten, ein guter Arbeitgeber zu sein und vor allem das Wohl der Menschen.
Die Autorin hat eine unvergleichliche Art, ihre Geschichte zu erzählen. Sie bemüht sich, jeden zu Wort kommen zu lassen, so dass kein Charakter im Hintergrund bleibt.
Sie vermittelt die Freuden und Sorgen der Personen, zeigt aber gleichzeitig auch auf, wie schnell das sorgenfreie Leben in eines umschlägt, dessen Zukunft ungewiss ist.
Da wir uns im Jahr 1910 befinden, ist der Erste Weltkrieg nicht mehr weit entfernt. D. h. der drohende Schatten des Krieges kreist wie ein Geier über den Köpfen der Familie.
Während in Berlin alle betroffen sind, ist es in Colorado eher die Ungewissheit, die an dem auf der amerikanischen Seite lebenden Teil der Familie nagt. Rosa, die als junge Frau nach Colorado ging, lebt mittlerweile auf einer Farm mit ihrem Ehemann Wendelin und kümmert sich um ihre Obstbäume und die Breitenbach School, die sie gegründet hat.
Ihre Tochter Julia ist mit Chesmu verheiratet, der den Núui-ci angehört. Eingesperrt im Reservat machen die beiden zusammen mit ihrem Sohn Sam das Beste aus der Lage, kämpfen jedoch für bessere Bedingungen und die Gleichstellung der Ureinwohner.
Die Autorin schafft es geschickt, zwischen Colorado und Berlin eine Brücke zu schlagen. Auch wenn tausende Kilometer die Familienmitglieder trennen, sind sie trotzdem stark verbunden und teilen jedes Geheimnis. Sie telefonieren regelmäßig und schreiben sich Briefe.
Als es zu den kriegerischen Auseinandersetzungen kommt, ist die Sorge in Amerika natürlich sehr groß.
Die Familie wird auch noch von einem großen Schicksalsschlag heimgesucht, der gerade Isa betrifft. Doch auch hier zeigt sich wieder, wie groß der Zusammenhalt ist.
Die Saga ist noch nicht abgeschlossen. Es wird einen weiteren Band geben. Muss es auch, den der dritte Teil hört fast abrupt auf. Es bleiben sehr viele Fragen offen und man giert förmlich nach weiteren Informationen.
Ich freue mich auf jeden Fall über einen weiteren Teil der Saga und bin gespannt, mit welchen Ideen die Autorin dann aufwartet.
Meggies Fussnote:
Eine Familie wie Pech und Schwefel.
Bewertung:
* * * * *
eingetragen in folgenden Challenges:
- Weltenbummler Challenge 2020 (Spanien)
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