Agnes möchte eigentlich nur noch ihren Lebensabend zusammen mit ihren ebenfalls alt gewordenen Mitbewohnern in Sunset Hall verleben. Doch dann liegt plötzlich eine Tote im Schuppen. Und im Garten ein paar Häuser weiter. Agnes schlägt sich jetzt nicht nur mit ihrer Hüfte und dem Treppenlift im Haus herum, sondern auch noch mit den Recherchearbeiten zu den Morden.
Blöd nur, dass der Kopf nicht mehr so mitmachen will. Und dann sind da noch so einige Geheimnisse, die nicht ans Tageslicht kommen sollen.
Wer die Bücher von Leonie Swann kennt, weiß, dass sie nicht dem "normalen" Pfad folgt, sondern mit Irr- und Umwegen zum Ziel kommt. Und ihre Protagonisten auch nicht die zielstrebigen Charaktere sind, sondern ebenfalls verschroben, verwirrt und wahnsinnig liebenswert.
Im vorliegenden Roman geht es um Agnes und ihre Mitbewohner. Agnes hat Hüftprobleme, ist etwas wirr im Kopf und will eigentlich nur einen ruhigen Lebensabend in ihrem Haus Sunset Hall verbringen, zusammen mit ihren Freunden Edwina, Bernadette, Winston, Lilith und der Marschall. Außerdem lebt noch die Schildkröte Hettie mit im Haus.
Ich liebe den Schreibstil der Autorin, auf den man sich aber ehrlich gesagt auch erst einmal einlassen muss. Durch die "verwirrte Art" hat man leicht Mühe, der Geschichte zu folgen. Gerade wenn es am Anfang um die Vorstellung der einzelnen Protagonisten geht. Doch wenn man alle kennt und ihre Eigenarten lieben gelernt hat, nimmt die Geschichte Fahrt auf und schon ist man mitten drin in einem Krimi der ungewöhnlichen Art.
Agnes und ihre Freunde sind großartig, jeder auf seine eigene Art und Weise. Obwohl sie mit ihrem Alter nur teilweise gut umgehen können, machen sie das Beste draus. Agnes hat Hüftprobleme und die Ohren machen nicht mehr so mit. Ebenso auch das Gedächtnis.
Und doch sind sie clever, bleiben bei der Sache und hüten das ein oder andere Geheimnis.
Ich habe viel gelacht und mir auch viele Gedanken über das Älterwerden gemacht. Wenn ich in hohem Alter noch so fit bin wie die im Buch beschriebene Truppe, kann ich mich glücklich schätzen.
Die Geschichte nimmt zwischendrin eine unerwartete Wendung. Die Spannung bleibt dabei jedoch erhalten, sie wird sogar noch gesteigert. Agnes steht dabei im Mittelpunkt, teilweise kommen auch die anderen kurz zu Wort. Im Laufe der Geschichte kommen Geheimnisse ans Licht, es werden aber auch andere geschürt.
Das Ende ist tragisch und komisch zugleich. Und ich kann nur eins sagen: hoffentlich gibt es ein Wiederlesen mit den Menschen aus Sunset Hall.
Meggies Fussnote:
Das Buch verspricht Spannung, Humor und vor allem eins: ein Krimi der wunderbaren Art.
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