Die Hölle ist ein heißer Ort. Doch nicht alles ist schlecht. Die kleinen Hausdämonen entscheiden aus Sympathie, bei wem sie wohnen bleiben. So auch Cornibus, der bei Luzie, dem Sohn des Chefs lebt. Hausdämonen sind jedoch eine wenig erforschte Spezies und so macht sich der Wissenschaftler Dr, Diplodokus an die Recherche und entdeckt erstaunliches. In einer Fernsehdokumentation stellt er die Hausdämonen dann vor. Unterstützt von Cornibus, dem fast niedlichen Hausdämon.
Ich finde das Cover so unendlich süß. Der darauf abgebildete Hausdämon könnte auch glatt bei mir einziehen. Ich würde ihn hegen und pflegen.
Doch liest man die Geschichte des Hausdämons wird einem Angst und Bange. Aber von vorne.
Wir befinden uns in der Hölle, dem wohl schlimmsten Ort, den man sich vorstellen kann. Der Chef regt sich gerade darüber auf, dass sein Assistent ihm kurz vor Feierabend noch Arbeit in Form von Nazis auf den Tisch gelegt hat. Da er sich gerade nicht um sie kümmern, sondern seinen wohlverdienten Feierabend will, soll der Assistent sie in den Salzsäure-Pool werfen.
Als ich die ersten Seiten gelesen habe, musste ich doch sehr schlucken. Ich rufe in Erinnerung: hier handelt es sich um ein Kinderbuch.
Sieht man sich nun die Zeichnungen an, finde ich auch, dass diese nicht gelungen sind. Nochmal: es handelt sich um ein Kinderbuch ab 10 Jahre. Der Teufel ist ruppig, läuft in Unterhosen herum, trinkt Alkohol und gammelt auf seinem Sessel vor dem Fernseher rum. Ich bin mir bewusst, dass der Teufel das Böse personifizieren soll, doch - ich muss mich leider wiederholen - es handelt sich um ein Kinderbuch.
Es hat mich etwas schockiert, das gerade dies als Einleitung genommen wird, wo es doch vielleicht witziger gewesen wäre, dass der Teufel - wie alle anderen auch - als Chef nicht persönlich Arbeit übernehmen müsste, sondern sich nur noch mit dem Papierkram herumschlagen muss.
Als Erwachsene jedoch fand ich diese Art sehr witzig, doch ich denke, dass Kinder dahinter gar nicht den Sinn verstehen bzw. vermittelt bekommen, dass Nazis Gewalt angetan werden muss bzw. es in Ordnung ist, schlampig, mit Unterhosen bekleidet vor dem Fernseher zu gammeln.
Ich will aber auch klarstellen, dass ich keinesfalls die Gesinnung dieser Art von Menschen gut heiße.
Nach dieser "Einleitung" wird es dann besser, denn wir sehen uns eine Art Dokumentation über den Hausdämon an, geleitet von Dr. Diplodokus und dem Hausdämon Cornibus. Dieser niedliche Dämon hat es jedoch faustdick hinter den Ohren. Wie genau, verrate ich natürlich nicht, nur eins: er hört nicht auf das, was ihm gesagt wird.
Der Mittelteil hat mir sehr gut gefallen. Den Dämon habe ich sofort wegen seiner naiven Art ins Herz geschlossen, kann aber sagen, dass ich nun doch lieber keinen zu Hause haben wollte. Es wäre mir dann doch zu... unsicher ;)
Wäre die Einleitung nicht, hätte ich dem Buch sicherlich die vollen Sterne gegeben, doch so muss ich massivst Abstriche machen.
Meggies Fussnote:
Das Cover und der Mittelteil überzeugen, doch leider wird es schon auf den ersten Seiten für Kinder einfach "too much".
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