Bibliografische Daten
- Verlag: Bastei Lübbe
- ET: 30. August 2019
- Seiten: 928
- Format. Hardcover
- ISBN: 978-3-7857-2660-0
- Reihe: Waringham-Saga
- Band: #6
- gelesen: 11/19
Meine Meinung:
Yvain of Waringham tritt in den Dienst von Prinz John, der als Bruder des sagenumwobenen König Richards immer nur in dessen Schatten steht. Genauso ergeht es auch Yvain, denn sein Bruder Guillaume, der ein Ritter Richards ist, steht auch höher in der Gunst von Yvains Vater.
Als Richard stirbt, wird John König und schon bald merkt Yvain, dass die Herrschaft der beiden Brüder John und Richard sich gar nicht so unähnlich ist.
Doch John ist unberechenbar. Seine herrschsüchtige Art, der grausame Zug und sein Hang zu jungen Frauen und Alkohol führen zu einigen Schwierigkeiten. Trotz allem bleibt Yvain ihm treu. Bis eine Entscheidung Yvain seinen besten Freund nimmt und Zweifel immer weiter in Yvains Innerem nagen. Yvain stellt sich die Frage: Ist John der König, den England verdient?
Rebecca Gablé schafft auf ihre unvergleichliche Art aus dem in der Geschichte so verhassten König John eine fast sympathische Figur zu machen, der viele Wesenszüge zeigt, die ihn sehr menschlich machen. Auch Yvain von Waringham sieht diese "netten" Gesten und hält John deshalb die Treue.
Mit teilweise großem Staunen las ich, wie die Autorin König John Momente andichtete, in denen er mit Yvain tiefgründige Gespräche führte, kurz darauf aber auch wieder die Grausamkeiten ins Licht rückte, für die er bekannt war.
Fast kam es mir so vor, als wäre nicht Yvain, sondern John die Hauptfigur des Buches. Doch zum Glück ist dem nicht so und so besuchen wir ein Waringham in den Jahren 1193 bis 1216.
Es ist, wenn man die anderen Romane der Waringham-Saga gelesen hat, wie ein "nach Hause kommen".
Wir lernen Yvain von Waringham sowie seinem Bruder Guillaume kennen, die genauso unterschiedlich sind wie König Richard und Prinz John.
Doch es verbindet sie auch die Loyalität zu ihren Dienstherren, welche auch über den Tod hinaus Bestand hat. Beiden liegt jedoch auch noch eins am Herzen: Amabel, Guillaumes Ehefrau und Yvains unerfüllte Liebe.
Wer jetzt jedoch denkt, es erwartet einem die typische Liebesgeschichte 'Mann liebt Frau von Bruder, Bruder stirbt, Mann kommt mit Frau zusammen - Happy End', den muss ich enttäuschen. Die Autorin überrascht hier mit einigen Dingen.
Wie immer sind die historischen Begebenheiten sehr gut recherchiert und Yvains Geschichte schmiegt sich wunderbar in die vorhandenen Lücken. Ich bewundere solch ein Talent bei Autoren.
Nachdem ich vor Lesen des Buches eher im #TeamRichard war, muss ich nun jedoch sagen, dass auch John seine Reize hatte. An guten Tagen war er sympathisch, lustig und ein angenehmer Zeitgenosse.
Doch seine grausame Seite überwiegt, gerade zum Ende seiner Herrschaft hin.
Yvains Werdegang war spannend zu lesen, gerade die Szenen mit König John oder am Hofe des Königs. Natürlich läuft alles nicht nach Yvains Plänen, vor allem, da er selbst unglücklich in Amabel, die Ehefrau seines Bruders Guillaume verliebt ist. Doch merkt er selbst nicht, dass sein Glück eigentlich vor seinen Füßen liegt.
Insbesondere Beatriz, Yvains von König John bestimmte Ehefrau, hat es mir angetan. Ihre zerstreute Art und ihr Talent, sich um andere zu kümmern, vor allem um Kinder. Ihre Art hat mir sehr imponiert, weil sie im richtigen Moment immer das Richtige zu sagen wusste. Außerdem hat sie eine besondere Gabe, die sich in den anderen Büchern der Saga weiter in der Familie ausprägt.
"Teufelskrone" spielt zeitlich ca. 230 Jahre vor dem ersten Band "Das Lächeln der Fortuna".
Meggies Fussnote:
König John und Yvain of Waringham, beide stehen im Schatten ihrer Brüder, beide gehen jedoch ihren eigenen Weg.
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eingetragen in folgende Challenges:
- Cover-Challenge 2019
- Weltenbummler-Challenge 2019 (Großbritannien)
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