Verlag: Rororo (2019)
Seiten: 576
Format: Taschenbuch
ISBN: 978-3-499-27655-2
Originaltitel: --
3. Teil der Reihe "Die Ärztin Ricarda Thomasius"
Ricarda ist unströstlich. Ihre Tochter Henny will weiterhin Victor heiraten, obwohl der Verdacht besteht, dass die beiden Halbgeschwister sind. Henny entgeht dem Konflikt, in dem sie mit Victor
in die USA auswandert und dort ein neues Leben aufbauen will. Ricarda hingegen widmet sich - auch um dem Kummer um Henny zu entfliehen - um Patienten in der Charité, dem berühmten Berliner
Krankenhaus.
Ihr Sohn Georg ist weiterhin im Krieg verschollen und ihre jüngste Tochter Antonia sucht sich auch ihren Weg in dem von Kriegswirren geplagten Berlin. Sie widmet sich der Tiermedizin und
findet ihre erste junge Liebe.
Können die drei Frauen ihrem Schicksal begegnen und das Leben führen, dass sie sich wünschen? Ricarda weiß nicht, dass sie sich dafür ihrer Vergangenheit stellen muss.
Die ersten beiden Teile der großartigen Reihe um die Ärztin Ricarda Thomasius habe ich regelrecht verschlungen und mich auf den dritten sehr gefreut. Umso trauriger bin ich, dass ich - nachdem ich den letzten Teil nun gelesen habe - das Leben von Ricarda, Henny und Antonia nicht mehr weiter verfolgen kann. Ein kleines bisschen Hoffnung bleibt, da das Autorenduo keinen völligen Abschluss der Reihe veröffentlicht hat, sondern ein paar kleine Hintertüren offen geblieben sind.
Auch der letzte Band der Trilogie hat mich begeistern können. Für mich persönlich gab es keine Längen, die Spannung wurde konstant aufrecht erhalten und - da immer abwesend von Ricarda, Henny und Toni erzählt wurde - kam auch keine Langeweile auf.
Während im ersten Band "Das Licht der Welt" Ricardas Weg geschildert wird, kommen im zweiten Band "Stürme des Lebens" ihre Tochter Henny sowie ihr Sohn Georg und das Nesthäkchen Toni zur Familie dazu. Wir bereisen mit ihnen Afrika, China und im letzten Band die USA.
Ricarda kam mir jetzt jedoch etwas kühler vor. Sie kümmert sich zwar um ihre Familie, doch schien sie mir zeitweise seltsam anteillos und ergab sich einfach ihrem Schicksal. Als Frau zur Zeit des ersten Weltkrieges hat man es nicht leicht, aber ihr Kampfwille, der in den Vorbänden so herausragend war, hat hier etwas gefehlt.
Das gleiche Gefühl hatte ich bei Henny. Sie kämpft um ihre Liebe, zieht mit dieser in die unbekannte Weite der USA und baut sich dort ein Leben auf. Bis sie selbst einen Schicksalsschlag erleiden muss und sich nicht mehr nur um sich selbst kümmern muss. Sie erträgt alles und gibt sich teilweise auf. Etwas, dass man von ihr nicht gewohnt ist.
Einzig Antonia ist mir sehr ans Herz gewachsen. Das Nesthäkchen mausert sich zu einer jungen, mutigen Frau, die ihr Leben in die Hand nimmt und notfalls auch mit Härte etwas durchsetzt, was sie sich in den Kopf gesetzt hat. Ihr Mut und ihr Ehrgeiz sind beispielhaft und habe mich an die junge Ricarda erinnert. Ihr Weg wäre einer, den ich gerne weiterverfolgen würde. Vielleicht hat das Autorenduo ja etwas in der Hinterhand und verfolgt Antonias Leben weiter.
Die Geschichte ist sehr flüssig geschrieben und durch die vielen Wechsel zu den einzelnen Protagonisten abwechslungsreich und interessant.
Auch Georg, Ricardas Sohn bekommt eine neue Rolle zugedacht, die mir aber nicht so sehr gefallen hat. Ich hatte das Gefühl, dass das unter Pseudonym schreibende Autorenduo unbedingt noch etwas einbauen musste, was in der damaligen Zeit unter Strafe gestellt wurde, sollte es an die Öffentlichkeit gelangen. Es passte irgendwie so gar nicht richtig in die Geschichte hinein. Aufgrund dessen habe ich versucht, diesen Strang als nebensächlich zu sehen.
Das Ende war stimmig, ließ jedoch einige Fragen offen. Auch wenn dies der Abschluss der Trilogie war, hoffe ich doch, dass diese Fragen vielleicht doch noch irgendwann geklärt werden.
Meggies Fussnote:
Drei mutige Frauen, drei unterschiedliche Schicksale.
* * * *
eingetragen in folgenden Challenges:
Weltenbummlerchallenge 2019
ABC Challenge 2019
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