· 

Jutta Ehmke - Eulenland


 

Bibliografische Daten

 

 

  • Verlag: Saphir im Stahl 
  • ET: 2015
  • Seiten: 408
  • Format: Taschenbuch
  • ISBN: 978-3-943948-59-2
  • Reihe: --
  • Band: --
  • gelesen: 06/19

Meine Meinung:

Jacob hat es nicht leicht. Er lebt allein mit seiner alkoholkranken Mutter in einer kleinen Wohnung, kümmert sich um den Haushalt und den Einkauf. Richtige Freunde hat er keine, weil er von vielen gemieden wird. Schulisch ist er eigentlich ganz gut, doch wächst ihm mit der Zeit alles über den Kopf. Als er zu seinem 14. Geburtstag einen Brief mit einer Perle und dem geheimnisvollen Hinweis bekommt, diese an Mitternacht zu nutzen und den Eulen zu folgen, glaubt er erst an einen Scherz. 

Doch als er es versucht, findet er sich auf einer Insel wieder. Die Insel der Eulen. Erst meint Jacob zu träumen, doch dann merkt er, dass alles real ist. Die ersten Tage sind auch problemlos, bis Jacob auf Schattenalpe trifft und zusammen mit den anderen Kindern in die Hauptstadt aufbrechen muss, weil die Lebensmittel zuneige gehen. Hier merkt er, dass nicht alles so heil scheint wie gedacht.

 

Die Autorin spricht sehr schlimme Themen in dem Buch an. Alkoholsucht, Vernachlässigung und Gewalt an Kindern sind nur einige davon. Hier sollte man starke Nerven haben, denn jedes Kind hat sein Päckchen zu tragen.

 

Jacob ist der Protagonist des Buches. Er lebt mit seiner alkoholkranken Mutter in einer kleinen Wohnung. Er kümmert sich um alles: einkaufen, Haushalt, seine schulischen Leistungen und auch um seine Mutter, gerade wenn sie in einer schlimmen Phase ist. Er hat nie richtig erfahren, was es heißt, geliebt zu werden und bekommt auch sonst von vielerlei Seiten Steine in den Weg gelegt. Trotzdem ist er bescheiden geblieben, kümmert sich um andere und versucht, es auch allen Recht zu machen. An seinem Geburtstag "findet" er zufälligerweise einen Geldbeutel mit 100 Euro. In einem schwachen Moment steckt er das Geld ein und kauft sich davon eine neue Schultasche. Dies wird im später noch zum Verhängnis.

 

Zu Hause angekommen, öffnet er einen an ihn adressierten Brief, der eine geheimnisvolle Botschaft enthält. Er soll um Mitternacht die beigefügte Perle nutzen und dann den Eulen folgen. Erst hält er dies für einen Scherz, probiert es aber trotzdem aus und findet sich in einer anderen Welt wieder.

 

Tatsächlich folgt er den Eulen und trifft auf Piko, einen Jungen in seinem Altern. Gemeinsam begeben sie sich auf eine Insel, auf der noch mehr Kinder hausen. Das Geheimnis ist jedoch, dass keiner weiß, wer der andere ist. Denn jeder sieht nicht so aus, wie in Wirklichkeit zu Hause. Auch Jacob ist verändert und nennt sich ab sofort Yaki. 

 

Damit beginnen auch schon einige Abenteuer. Gemeinsam mit den anderen Kindern muss Jacob alias Yaki nun dafür Sorge tragen, dass jeder genug zu essen hat, dass die Schattenalpe nicht angreifen und auch sonst alles im Lager glatt läuft. 

 

Eine schöne Vorstellung und gleichzeitig erinnert dies auch an die Verlorenen Kindern aus "Peter Pan". Die Gestalt des Captain Hook nimmt dabei Hemmrich ein, der mit finsteren Gedanken gepeinigt wird. Er möchte die Macht an sich reißen und scheut dabei vor nichts zurück. 

 

So beginnt ein Kampf der Eulenkinder gegen Hemmrich. Spannend und trickreich erzählt die Autorin die Geschichte. Immer wieder kommt es zu Unerwartetem. Wenn man glaubt, zu wissen, wie es weitergeht, findet sich wieder etwas Neues und Aufregendes. Ich hatte großen Spaß beim Lesen, wenn wir uns in dem Phantasiereich befanden. Sehr nachdenklich und traurig wurde ich in der realen Welt, wenn Jacob mit seinen inneren Dämonen zu kämpfen hat. Richtig zuzuhören scheint ihm keiner, jeder will sein Bestes, fragt aber nicht nach, was er denn für das Beste hält. 

 

Die Geschichte ist mitreißend und gerade der Wechsel von der realen in die fiktive Welt hat mir sehr gut gefallen. Beide Welten sind sich sehr ähnlich und ich kann verstehen, warum sich Jacob oft auf die Zauberinsel flüchtet. 

 

Meggies Fussnote:

Ein gefühlvolles Buch, auf welches man sich einlassen muss.

 

* * * * *


Kommentar schreiben

Kommentare: 0