Bibliografische Dateien
- Verlag: dtv
- ET: 2014
- Seiten: 480
- Format: ebook
- ISBN: 978-3-423-42612-1
- Reihe: Der geheime Zirkel
- Band: #1
- gelesen: 12/14
Meine Meinung:
Nach dem Tod ihrer Mutter wird Gemma auf die Spence Akademie geschickt, um dort zu einer heiratsfähigen jungen Dame ausgebildet zu werden. Da Gemma von Visionen heimgesucht wird, kann sie sich niemandem anvertrauen, ohne für verrückt erklärt zu werden. Bei einer dieser Visionen kommt sie an das Tagebuch der Mary Dowd und zusammen mit ihrer Zimmergenossin Ann und den beliebten Schülerinnen Felicity und Pippa besucht sie das magische Reich. Dort angekommen, finden die unfreiwilligen Freundinnen heraus, dass der abgebrannte Ostflügel der Akademie im Zusammenhang mit dem magischen Reich steht. Und Circe, die das Böse verkörpert, auf die irdische Welt zurückkehren will.
Mein erstes Buch der Autorin war "The Diviners. Aller Anfang ist böse", eine Geschichte die in den 20er Jahren in New York spielt. Nun befinde ich mich im 19. Jahrhundert auf der Spence Akademie, in der junge Mädchen zu Damen erzogen werden sollen. Dabei wird Wert auf das perfekte Benehmen gelegt. Eine Dame darf einem Mann nicht widersprechen, muss ihm immer gefallen, ihm jeden Wunsch von den Augen ablesen, tanzen können, usw. kurzum: sie muss perfekt sein.
Für das 19. Jahrhundert eine sehr weitverbreitete Art. Heute kaum denkbar.
Gemma wird nach dem Tod ihrer Mutter auf die Spence Akademie geschickt, damit sie mal einen reichen Mann heiraten kann, so dass sie ausgesorgt hat. Doch Gemma ist nicht wie die anderen Mädchen. Sie ist aufmüpfig, sagt gerne ihre Meinung und ist vor allem eins: sehr neugierig. Da sie auch noch magische Kräfte hat, stehen ihr noch andere Wege offen. Eben der ins magische Reich. Dorthin nimmt sie ihre Freundinnen Ann, Felicity und Pippa mit. Erst unfreiwillig, später hinaus dann gerne, weil sie gute Freundinnen werden, so ungleich sie auch sind.
Die Autorin konnte mich gleich von Anfang an verzaubern. Ihre Art, die Geschichte zu erzählen, hat mir sehr gut gefallen. Ich war gleich mittendrin, hab mit Gemma mitgefühlt - soweit Gefühle zugelassen wurden - und mir die gleichen Gedanken über die Art und Weise gemacht. So ist man mitten im Geschehen und fühlt sich gut aufgehoben.
Gemma kann durch ihre "Flucht" ins magische Reich rebellieren. Denn dort kann sie sein, wie sie ist und muss nicht so sein, wie andere sie haben wollen. Ihre drei Freundinnen können in dem Reich auch ihre Wünsche ausleben. So kann Ann wunderbar singen und fühlt sich dadurch schön, Felicity hat große Macht und wird zur besten Bogenschützin, während Pippa sich einen Ritter erschafft, der ihr zu Füßen liegt. Gemma kann mit ihrer toten Mutter reden.
Mit den vielen Möglichkeiten, die in dem magischen Reich gegeben sind, kann sich eine Story entwickeln, die erst leise anfängt und sich unaufhörlich steigert. Der Kampf gegen Circe findet am Ende seinen Höhepunkt und bereitet auch den nächsten Teil vor, der sich sicherlich nochmals steigern wird, da sich nun einige Möglichkeiten ergeben.
Da wir uns im viktorianischen Zeitalter in London bewegen, war ich umso mehr gespannt auf die Geschichte. Allerdings erfährt man erst ab dem zweiten Band mehr über die Gepflogenheiten dieser Zeit.
Ich hatte zugegebenermaßen etwas Schwierigkeiten mit den Protagonisten warm zu werden. Vor allem Gemma und Ann fand ich sehr blass, etwas mehr Tiefe hätte ihnen gut getan. Auch wenn aus der Ich-Perspektive von Gemma erzählt wird, hatte ich das Gefühl, zu ihr keinen Zugang zu bekommen. Dies änderte sich erst nach etwa der Hälfte des Buches.
Am Ende ging mir alles dann etwas zu schnell und mir persönlich war es auch zu unübersichtlich.
Trotzdem ging von der Geschichte eine Faszination aus, die ich nicht richtig erklären kann. Die Reihe werde ich weiterverfolgen, da mich interessiert, welchen Weg Gemma einschlagen wird.
Meggies Fussnote:
Ein magisches Reich mit allerlei Möglichkeiten.
Bewertung:
* * *
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- Weltenbummler Challenge 2019 (Großbritannien)
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