Verlag: Eichborn (2019)
Seiten: 480
Format: Hardcover
ISBN: 978-3-8479-0038-2
Originaltitel: The Sherlockian
Bei einem Treffen der Sherlockianer wird Harold als jüngstes Mitglied in den Club aufgenommen. Kurz darauf wird Harold in einen Mordfall verwickelt. Alex Cale, ein weiteres Mitglied des Clubs, will das verloren geglaubte Tagebuch des Arthur Conan Doyle gefunden haben. Harold glaubt, dass er deswegen ermordet wurde. Nur von wem? Zusammen mit der Journalisten Sara versucht er, den Mord ganz Sherlock-Holmes-like aufzuklären.
In der Vergangenheit hat Arthur Conan Doyle gerade Sherlock Holmes sterben lassen und jagt nun - ganz wie sein Alter Ego - einen Serienmörder, der es auf junge Frauen abgesehen hat. Zusammen mit Bram Stoker sucht er nach Hinweisen und stößt dabei auf immer mehr Ungereimtheiten, die mit ihm selbst zu tun haben.
Ein ungewöhnliches Buch - dies muss ich von vornherein erwähnen. Denn es ist eine Mischung aus Biographie, Krimi und historischen Begebenheiten. Und genau das hat das Buch zu etwas Besonderem gemacht.
Doyle, der als Schriftsteller in London sehr bekannt ist, macht den "Fehler", sein Alter Ego Sherlock Holmes den Reichenbachfall herunterstürzen zu lassen und wird dafür von den Londoner Bürgern mit Beleidigungen bestraft. Arthur kann dies gar nicht verstehen, wollte er sich doch nur von der verhassten Figur Holmes befreien und endlich andere Geschichten schreiben.
Als er in einen Mordfall reingezogen wird, macht er sich mit Freude an die Aufklärung. Dabei bekommt er tatkräftige Unterstützung von seinem Freund Bram Stoker.
Bram war nicht der einzige bekannte Autor, den Doyle zu dieser Zeit kann. Auch Oscar Wilde gehörte zum engeren Bekanntenkreis. Aber auch Houdini war ein Freund des Schriftstellers.
In einem anderen Strang lernen wir Harold kennen. Er ist jung, ein großer Sherlock Holmes bzw. Arthur Conan Doyle-Fan und gerade als jüngstes Mitglied bei den Sherlockianern aufgenommen worden. Am nächsten Morgen ist er schon einen Mordfall verwickelt. Und macht sich an die Aufklärung, wobei er zeitweise fast schon besessen davon ist, genau wie Sherlock Holmes an die Angelegenheit herangehen zu müssen.
Harold bekommt Unterstützung von der Journalistin Sara, seine persönliche Dr. Watson.
Und so erleben wir in zwei Zeitsträngen die Suche nach verschiedenen Mördern. Dabei können wir allerlei Parallelen ziehen, den Doyle und Harold sind gar nicht so verschieden.
Der Witz - gerade im Strang von Doyle - kommt dabei nicht zu kurz. Doyle und Stoker sind sehr gute Freunde und genauso verhalten sie sich auch. Kabbeleien, Unterstützung, Sarkasmus und eine gesunde Portion Realität.
Aber auch Harold hat gerade sich gegenüber eine sarkastische Ader.
Dies ist genau mein Humor.
Ich hatte unheimlich viel Spaß beim Lesen, was auch daran lag, dass ich Arthur Conan Doyle so sympathisch fand und auch Harold die groben Züge des Sherloch Holmes-Erfinders in sich trug. So kam kein Moment der Langeweile auf. Im Gegenteil, ich hätte noch gerne viel mehr über die beiden gelesen.
Das Ende war sehr gut gelöst und es fanden sich noch rührende Worte für den Mann, der Sherlock Holmes tötete.
Meggies Fussnote:
Zwei Mordfälle, zwei Ermittler - ein Herz.
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