Verlag: Knaus (2017)
Seiten: 112
Format: Hardcover
ISBN: 978-3-8135-0501-6
Originaltitel: --
1. Teil der Reihe "Die Stadt der träumenden Bücher"
Hildegunst von Mythenmetz, Bewohner der Lindwurmfeste, wacht am Totenbett seines Dichtpaten Danzelot von Silbendrechsler. Bevor dieser endgültig von ihm geht, übergibt er Hildegunst ein Manuskript und die Aufgabe, den Verfasser dieses großartigen Meisterwerkes zu finden. Einziger Hinweis: Buchhaim, die Stadt der träumenden Bücher. Dorthin begibt sich Hildegunst und ist bei Ankunft gleich fasziniert von dem Ort, an dem Bücher auf jede erdenkliche Weise geehrt werden. Antiquariate, Verlage, Druckereien, gemütliche Lesecafes, Dichter und Denker an jeder Ecke, Geschäfte, die sich mit allem rund ums Buch befassen. Alles hat mit dem gedruckten Wort zu tun. Bei seinen Nachforschungen stößt Hildegunst auf Phistomefel Smeik, der ihm dabei helfen kann, den Verfasser des Manuskriptes zu finden. Doch kann Hildegunst ihm wirklich trauen?
Ein großartiges Buch in Bilder gebannt. Die Graphic Novel umfasst die erste Hälfte des Buches "Die Stadt der träumenden Bücher" und erzählt, warum der Lindwurm Hildegunst von Mythenmetz die Lindwurmfeste verlässt und nach Buchhaim geht, um dort den unbekannten Verfasser eines Manuskriptes zu finden. Hildegunst erlebt so einiges in der Stadt und lernt auch so manche Leute kennen. Einige meinen es gut mit ihm, andere nicht.
Ich bin wirklich begeistert von der Graphic Novel. Der Autor Walter Moers hat mehrere Jahre an der Umsetzung gearbeitet und zusammen mit dem Illustrator Florian Biege nun eine Graphic Novel vorgelegt, die seinesgleichen sucht. Die Bilder sind aufwendig gearbeitet, mit vielen Details geschmückt und spiegeln den Inhalt der Geschichte in wunderbarer Weise wider.
Oftmals sind mir Dinge erst auf den zweiten oder dritten Blick aufgefallen, nicht etwa, weil sie schwer zu finden sind, sondern weil eben sehr viel zu finden ist. So gibt es auch etliche Anspielungen auf andere Zamonien-Romane wie z.B. "Der Schrecksenmeister" oder "Die 13 1/2 Leben des Käpt´n Blaubär".
Diese Detailverliebtheit hat mir sehr gut gefallen, denn so hat man in meinen Augen noch viel mehr von dieser Graphic Novel.
Die Texte waren ebenfalls sehr informativ gestaltet. Mit knappen Worten wird die Geschichte von den Charakteren erzählt. Kleinere Kästchen mit erzählender Wirkung taten den Rest. Ansonsten sprechen die Bilder. Der Autor, der ja eng mit dem Illustrator zusammengearbeitet hat, konnte dadurch auch seine Vorstellungen einfließen lassen.
Man merkt der Graphic Novel die viele Arbeit an, die in ihr steckt. Alles wirkt sehr durchdacht, hochwertig und stilvoll. Und auch genau auf das Buch abgestimmt. So geht der Reiz der ganzen Geschichte nicht verloren und ist eine wertvolle Ergänzung. Ich würde mich freuen, wenn es vielleicht noch mehrere Zamonien-Romane schaffen, "gemalt" zu werden.
Die Geschichte an sich ist gerade für Buchverrückte sehr interessant. Denn hier werden Bücher in den Mittelpunkt gerückt. Auf sehr fantastische Art und Weise wird hier eine kleine Hommage an Bücher aufgetischt. Alle Formen, Genre, Farben und Größen werden gehuldigt. Gepaart mit den teilweise sehr schrulligen, komischen, bösen, naiven und geheimnisvollen Einwohnern Zamoniens ergibt sich eine spannende Abenteuerreise durch die Stadt Buchhaim mit seinen vielen ober- und unterirdischen Orten.
Hildegunst von Mythenmetz, der selbst ein großer Schriftsteller werden will, geht erst naiv an die Aufgabe heran, wächst jedoch mit jeder neuen, die er löst, ein großes Stück und stürzt dabei in sein wohl größtes Abenteuer.
Meggies Fussnote:
Ein Abenteuer in einer ganz besonderen Stadt auf eine ganz besondere Art.
* * * * *
In tiefen, kalten, hohlen Räumen
Wo Schatten sich mit Schatten paaren
Wo alte Bücher Träume träumen
Von Zeiten, als sie Bäume waren
Wo Kohle Diamant gebiert
Man weder Licht noch Gnade kennt
Dort ist`s, wo jener Geist regiert
Den man den Schattenkönig nennt.
by Walter Moers aus "Die Stadt der träumenden Bücher".
Kommentar schreiben