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Jonathan Stroud - Lockwood & Co. Das flammende Phantom (# 4)

 

 

 

cbj 

2016

512 Seiten

Hardcover

978-3-570-15964-4

 

 

Lucy hat bei Lockwood & Co. gekündigt und schlägt sich als freie Mitarbeiterin durch. Nach mehreren Aufträgen, die sie zusammen mit anderen Agenturen ausführt, kommt sie durch Zufall wieder mit ihren alten Kollegen zusammen, um einen besonders schwierigen Fall zu lösen.

 

Kurz darauf finden sich Lockwood, Lucy, George und Holly, zusammen mit dem ehemaligen Mitarbeiter der Agentur Rotwell, Quill Kips in einem kleinen Dorf wieder, das von Geistern geradezu überschwemmt ist. Den dort treibt das Flammende Phantom sein Unwesen und stürzt alle in Angst und Schrecken. Lucy, Lockwood und die anderen kommen dabei aber noch einer weiteren Ungeheuerlichkeit auf die Spur, die das gesamte Geistesjäger-Wesen Londons auf den Kopf stellt.

 

Der vierte Teil der Lockwood-Reihe ließ mir kaum Zeit, ihn aus der Hand zu legen. Denn die spannenden Fälle, die Lucy und ihre Freunde bestreiten müssen, halten einem bei guter Laune und nach jedem gelösten Fall gibt es ein kleines "Puzzleteil" als Belohnung. Diese Teile setzen sich nach und nach zusammen und führen zur einer Erkenntnis, die alle erschüttert. 

 

Lucy, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, hat schwer mit sich zu kämpfen. Einerseits vermisste sie Anthony, George und Holly sowie die Zusammenarbeit mit ihnen, auf der anderen Seite möchte sie aber auch Lockwood nicht in Gefahr bringen. Denn die Prophezeiung, die ihr in Band 3 gemacht wurde, geht ihr nicht aus dem Kopf.

 

Als jedoch Lucy zusammen mit den anderen an einem Fall arbeitet, merkt sie, dass sie wieder komplett ist und sucht unterbewusst einen Weg, um wieder ins Team aufgenommen zu werden.

Erst scheinen alle Vorkommnisse nichts miteinander zu tun zu haben, doch nach und nach kommt so einiges ans Licht. Unvorstellbares ereignet sich und dies auch noch direkt vor der Nase der Bürger von London.

 

Der Autor hat sich nochmals so richtig ins Zeug gelegt und einen spannenden vierten Teil der Reihe abgeliefert.

Alle Charaktere haben sich enorm weiterentwickelt und es ergeben sich auch ungewöhnliche Zusammenschlüsse, die man sich gar nicht vorstellen konnte.

 

Lucy vor allem macht sich sehr viele Gedanken, wie es zukünftig weitergehen soll. Da ihre Gabe, Geister zu hören und auch mit ihnen zu sprechen, sehr selten ist, ist sie natürlich auch bei den anderen Agenturen sehr gefragt und ihre Mitarbeit wird auch gebraucht. Sie wird nur nicht geschätzt, weil ihr aufmüpfige Art bei den Erwachsenen verurteilt wird. Ihr scharfer Verstand, der Mut und die Sorge werden dabei gerne übersehen.

 

Die Verschwörungen nehmen kein Ende und am Schluss gibt es nochmal eine große Überraschung, so dass man direkt nach dem fünften Teil greifen möchte.

 

Der Erzählstil ist packend, lässt an den richtigen Stellen den nötigen Freiraum für die eigene Phantasie, gibt genug Stoff für das Kopfkino und ist vor allem eins: schauderhaft spannend. 

Diesmal gibt es einige Szenen, die etwas blutiger und brutaler waren, als bei den vorherigen Bänden. Aber es geht ja auch um die Geisterjagd.

 

Die zwischenmenschlichen Beziehungen drängen sich jedoch nun auch in den Vordergrund, was aber der Geschichte sehr zuträglich ist.

Man merkt, dass die Protagonisten erwachsen werden und der jugendliche Leichtsinn ist nun fast vollständig abhanden gekommen. Durch dieses frühe Erwachsenwerden, weil eben nur Jugendliche Geister sehen und dadurch die Bedrohung abwenden können, führt dazu, dass die Vernunft Oberhand gewinnt. 

 

Insoweit bleibt wirklich nur abzuwarten, was der Autor sich für den fünften Teil aufgehoben hat.

 

Meggies Fussnote:

Hier sind es nicht nur die echten Geister, sondern auch die im Kopf, mit denen alle zu kämpfen haben.

 

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