Mit "Graues Meer und blaue Sonnen" und "Zweifel mit Worten" hat mich Nathan Jaeger mit seiner gefühlvollen Art dermaßen fesseln können, dass ich teilweise einfach die Zeit vergessen habe, nur um in seinen Büchern abzutauchen.
Und natürlich wollte ich danach mehr über Nathan wissen und hab ihm einfach ein paar Fragen gestellt:
Meggie: Mit "Der Schild" und "Wunschgewitter" begibst Du Dich in fantastische Gefilde, mit "Graues Meer und blaue Sonnen" sowie "Zweifel in Worten" sind jedoch Liebesromane entstanden. Warum diese total unterschiedlichen Genre?
Nathan Jaeger: Ich probiere gern mal was Neues und habe durchaus ein privates Interesse an niveauvollen Texten im homoerotischen Bereich. Bis Anfang des Jahres habe ich ausschließlich homoerotische Kurzgeschichten, ansonsten stets Fantasy-Texte geschrieben. Immer urban, nie High Fantasy.
Mein bester Freund hat mir zudem monatelang in den Ohren gelegen, dass ich gefälligst mal „was Schwules“ schreiben soll. ;)
Und das habe ich dann zuerst mit „Rache in Bildern“, anschließend mit „Graues Meer und blaue Sonnen“ und danach mit „Zweifel in Worten“ getan.
Meggie: Homoerotische Geschichten sind derzeit im Kommen. Wie war es für Dich, solch einen Roman zu schreiben?
NJ: Hm, gute Frage! Ich fühle mich in diesem Genre aus verschiedensten Gründen wohl. Dass diese Geschichten im Kommen sind, war und ist mir dabei egal. Ich mag es einfach, die Psyche von Männern zu durchleuchten – am liebsten in männlich-männlichen Beziehungen.
Meggie: "Die Seelenwächter" ist eine Reihe. Und in "Zweifel in Worten" kommen kurz einige der Charaktere aus der Reihe vor. Wie viele Bände sind dort geplant?
NJ: Die „Seelenwächter“ besitzen derzeit geplante vier weitere Bände, dazu mindestens drei Sequels, die allerdings 12-18 Jahre nach der Hauptgeschichte spielen. Am Ende sind es also 6 Bände plus Sequels, die eine Art „nächste Generation“ darstellen.
Den dritten Band kann man derzeit kostenfrei auf fanfiktion.de mitlesen.
Meggie: Wer schreibt, muss auch lesen, heißt es. Liest Du? Wenn ja, was?
NJ: Leider komme ich privat kaum noch zum Lesen, da ich entweder fremde Texte lektoriere und korrigiere oder an eigenen Texten arbeite. Die wenige Freizeit, die ich habe, nutze ich dafür, homoerotische Geschichten zu lesen.
Meggie: Wie sieht ansonsten Dein Freizeitvergnügen aus?
NJ: Wenn ich wirklich einmal weit weg von PC und Laptop bin, gehe ich sehr gern ins Kino – entweder mit meiner Mutter, der ich meine Leidenschaft für Science-Fiction verdanke oder mit meinem besten Freund. Ich telefoniere auch ganz gern, außerdem spiele ich unheimlich gern die Sims. Früher 2, jetzt 3. Da kann ich meine Protagonisten vor sich hin leben lassen, deren Häuser bauen und … ach, ich liebe es einfach, das Problem ist nur, dass es zu viel Zeit schluckt. ;)
Meggie: Oh, Sims spiele ich auch gerne. Aber leider habe ich dafür auch zu wenig Zeit. Ein Blick in die Zukunft: Du in 10 Jahren....
NJ: Hm, Kaffeesatzleserei! ;)
Wenn es nach meinen Wünschen geht, dann bin ich in zehn Jahren in British Columbia in einem coolen Blockhaus mitten im Nirgendwo – und ich nehme meinen besten Freund mit!
Meggie: Die Sonne hat uns ja lange Zeit im Stich gelassen: Was machst Du zur Aufheiterung bei schlechtem Wetter?
NJ: So blöd das klingen mag: Gar nichts. Ich ignoriere das fiese Wetter und schreibe es mir in den Romanen schön. Aber weil ich natürlich nicht das wahre Leben aus dem Blick verlieren darf, kann ich hiermit verraten, dass ich ein ausgesprochener Herbstfan bin. Ich mag es nass und kalt, ich mag es bunt im Wald und an den Bäumen, liebe es, durch aufgeschobene Laubhaufen zu latschen … Du siehst, ich bin ein Herbstfreak mit Hang zur Albernheit!
Meggie: Erinnert mich etwas an Sam aus "Zweifel in Worten ;-). Und Sam ist übrigens Italien-Fan. Welches Land würdest Du gerne mal besuchen und warum?
NJ: Kanada. Aber nicht nur zu Besuch, sondern um dort zu leben. Deshalb auch der „Zehn-Jahres-Plan“ weiter oben. Für den Urlaub würde ich unheimlich gern mal wieder in die Toskana fahren.
Meggie: Eine einsame Insel: Was brauchst Du zum Überleben?
NJ: Zettel, Stifte, genügend Flaschen und ach herrje, ich müsste so vieles mitnehmen, dabei ist nicht die Hälfte davon essentiell. Und sobald man anfängt, intensiver drüber nachzudenken, endet man damit, dass man hier möglichst cool/schlau/toll/nett rüberkommen will. Im Endeffekt bräuchte ich vermutlich nur jemanden zur Gesellschaft, dem ich dann auf Dauer aus dem Weg gehen würde.
Meggie: Zum Abschluss eine Traditionsfrage: Wie lautet Dein Lieblingszitat?
NJ: Das wechselt immer mal wieder, derzeit würde ich sagen:
Lesen gefährdet die Dummheit.
(Unbekannter Verfasser)
Herzlichen Dank, Nathan, für dieses tolle Interview. Ich hoffe, noch einige weitere gefühlvolle Romane von Dir lesen zu dürfen.
(Dieses Interview erschien auch schon am 06.06.2013 auf meinem alten Blog "Kleeblatts Buecherblog).
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