Mit ihrem Buch, einer Anthologie über "Die Magie der Bücher", hat sich Nadja Losbohm einem Thema gewidmet, dass viele leidenschaftliche Leser sehr nachvollziehen können. Magische Bücher gibt es viele. Und für jeden gibt es Bücher, die nur für ihn magisch sind. Sei es, weil es einfach von Magie handeln, sei es, weil es den Leser so verzaubert, dass er sich nur schwer daraus lösen kann, sei es, weil es einfach das Buch der Bücher für einen ist. Hier ein Auszug aus meiner Rezension dazu:
Es ist eine Freude, die Geschichten zu lesen, die durch so vieles herausstechen. Sei es die Einfachheit, der Aussage, die hinter den Geschichten steckt; die Liebe zu den kleinen Details, die die Storys einzigartig machen. Oder die magischen Momente, die erzählt werden.
Nadja hat mich aber auch schon mit ihrer "Jägerin"-Reihe verzaubern können und seit diesem Zeitpunkt bin ich ein Fan ihrer Schreibweise und ihrer fantastischen Geschichte.
Nadja hat sich nun ein paar meiner Fragen gestellt. Daraus entstand ein interessantes Interview. Viel Spaß beim Lesen!
Meggie: Nadja, magst Du Dich den Lesern/Leserinnen kurz vorstellen?
Nadja Losbohm: Hallo, ich bin Nadja, 33 Jahre, arbeite und lebe in Berlin, wo ich gerne mit Freunden gutes Essen genieße oder auch andere Ausflüge mache, lese und fotografiere. Ach so, und hin und wieder entschlüpft meinen Fingern nebenbei eine Geschichte.
Meggie: Du hast nun eine Anthologie über magische Bücher herausgebracht. Warum genau hat Dich gerade dieses Thema gepackt?
NL: Ich liebe Bücher, sowohl sie zu lesen als auch zu schreiben. Von gut geschriebenen Texten, von fantastischen Welten geht eine unglaubliche Faszination aus. Ich hatte das Buch nicht geplant, das tue ich nie. Die Ideen haben mich nach und nach gefunden, bis sich an einem gewissen Punkt ein Schema zeigte: Jedes Mal spielten Bücher die Hauptrolle. Ich hoffe, die Geschichten sprechen vielen Bücherwürmern aus dem Herzen.
Meggie: Bei mir war es auf jeden Fall so. Wie kommen die Ideen zu Dir? Suchst du nach ihnen oder sind sie "einfach da"?
NL: Sie tauchen irgendwann auf. In diesem Fall war es so, dass eine Buchbloggerin aus Ägypten regelmäßig Schriftsteller dazu aufruft, sich von einem Foto, das sie auf ihrem Blog postet, inspirieren zu lassen und dazu eine Kurzgeschichte oder ein Gedicht zu schreiben. Ich fand die Idee sehr interessant und versuchte es einmal selbst damit. Und siehe da - "Die lesende Elfe" war geboren. Auf die gleiche Weise entstanden die anderen Geschichten in dem Buch. Für mich funktioniert das krampfhafte Suchen nach Ideen nicht. Ich warte lieber, bis sie mich finden. Auch wenn es dadurch oftmals länger dauert.
Meggie: Das Ergebnis ist auf alle Fälle lesenswert. Wo, wann und wie schreibst du am liebsten? Wie bereitest Du Dich auf das Schreiben vor?
NL: Am liebsten schreibe ich, wenn es um mich herum ruhig ist. Meistens ist das morgens der Fall. Dazu eine Tasse meines Lieblingscappuccinos und los geht's. Wobei der Blick aus dem Fenster oftmals Schreibwunder bewirkt. Ich bereite mich auf das Schreiben nicht großartig vor. Ich lese meist nochmal ein Stück von dem, was ich zuvor verfasst habe, aber das war es auch schon. Ich habe wohl eher eine unorthodoxe Arbeitsweise. :-)
Meggie: Warum gerade Schreiben? Was macht den Reiz dabei aus?
NL: Ich mochte es schon immer gerne, Briefe zu schreiben, du weißt schon, mit Papier und Stift von Hand. Sowas macht man heute kaum noch, oder? :-) Und seitdem ich das Lesen gelernt habe, liebe ich Bücher! Außerdem träume ich gerne vor mich hin. Alles zusammen ergibt: Bücher schreiben, mit Worten spielen, den Menschen, aber auch mir, eine Fluchtmöglichkeit vom Alltag bieten. Eine Geschichte zu schreiben, ist wirklich aufregend. Sie entwickelt stets ein Eigenleben und führt dich an Orte, an die du nicht einmal ansatzweise gedacht hast. Schreiben ist wirklich ein Abenteuer!
Meggie: Gibt es neben dem Schreiben noch andere Dinge, die du leidenschaftlich betreibst?
NL: Nun, ich lese selbst sehr, sehr gerne oder schaue auch gern meine Lieblings-TV-Serie "The Vampire Diaries". Am besten in der Dauerschleife auf DVD. :-)
Meggie: Neben Lesen und dem Blog bin ich auch ein Serienjunkie. Bei mir ist es "Game of Thrones".... Aber mal ein Blick in die Zukunft. Kannst Du schon etwas zu Deinem nächsten Projekt verraten?
NL: Da eine gewisse Hauptfigur aus "Die Jägerin" die weibliche Leserschaft sehr fasziniert hat und in der Serie selbst eventuell etwas zu kurz kam, arbeite ich derzeit an ihrer Lebensgeschichte, eine reichlich große Herausforderung, ist ihr Alter doch, nun ja, sagen wir mal recht fortgeschritten.
Meggie: Ich warte sehnsüchtig darauf... Gibt es Autoren, die Du als Vorbild hast? Ein Lieblingsschriftsteller? Oder ein Lieblingsbuch?
NL: Vorbilder: nein. Mich beeindrucken jedoch Brent Weeks, Robin La Fevers und Peter v. Brett ungemein. Was sie in ihren Büchern geschaffen haben - wow! Ihre Werke gehören bei weitem zu meinen Lieblingsbüchern und ich ganz sie nur wärmstens empfehlen. Es sei denn, man hat Angst vor unaussprechlichen Namen für Personen und Orte. :-)
Meggie: Nun mal zum privaten Teil. Verarbeitest Du Dein eigenes Leben in Deinen Geschichten?
NL: Definitiv - ja! Nicht unbedingt alles, aber doch einiges. Manchmal kommt es mir so vor, als würde ich einiges erleben MÜSSEN, damit ich die Bücher schreiben kann. Ein Beispiel: Ende 2015/ Anfang 2016 hatte ich eine schwere Zeit, in der ich große Ängste durchlitt, die mich sehr beherrschten. Doch meine Ängste sind nun die Ängste der Person, die ich in Frage 6 erwähnt habe.
Meggie: Ohne nachzudenken. Was ist Dir lieber: Berge oder Meer?
NL: Meer.
Meggie: Hund oder Katze?
NL: Katze, aber nur wenn sie noch klein sind, bitte.
Meggie: Pizza oder Nudeln?
NL: Ähm, beides? :-)
Meggie: Wie sieht dein perfekter Tag aus?
NL: Da es Ausschlafen bei mir nicht gibt, würde ich früh aufstehen, einen Cappuccino machen, ein bisschen was lesen, dann schreiben und spazieren gehen, mit Freunden was essen gehen.
Meggie: Du planst Deinen Urlaub, Geld spielt keine Rolle? Wo geht es hin?
NL: Nach Maine in die USA. Ich würde so, so gerne mal den Indian Summer dort erleben wollen. *seufz*
Meggie: Ein sehr interessantes Reiseziel. Der Aufzug bleibt stecken. Hast Du Angst oder machst Du Deinen "Mitfahrern" eher Mut?
NL: Oha! Gute Frage. Am Anfang würde ich eher ruhig bleiben und hoffentlich diese Ruhe auch weitergeben, aber ab einem bestimmten Punkt würde ich mir dann Sorgen machen.
Meggie: "Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett". Gibt es bei Dir auch Musik, ohne die Du nicht auskommst?
NL: Nein, solche Musik gibt es bei mir nicht. Ohne Bücher kann ich jedoch nicht leben.
Meggie: Ich kann auch auf Musik verzichten. Dafür bin ich ein Fan von Hörbüchern. Die letzte Frage lautet: Hast Du ein Lieblingszitat?
NL:
"Jeder von uns hat Himmel und Hölle in sich"
von Oscar Wilde aus "Das Bildnis des Dorian Gray" hat mir immer gut gefallen, weil es stimmt. Wir glauben oft, wir wären dies oder jenes; wir sehen die Fehler bei anderen, aber nicht bei uns selbst. Niemand ist perfekt. Niemand ist NUR gut, auch wenn wir daran arbeiten sollten, wenigstens versuchen - und nicht aufgeben, wenn es beim ersten Mal nicht klappt.
Liebe Nadja, herzlichen Dank für dieses tolle Interview.
Neben der Jägerin-Reihe gibt es noch weitere interessante Geschichten aus Nadjas Feder. Stöbert mal!
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