England, 1784: Lysias Sorgen sind groß. Ihr Vater früh verstorben, ist nun nicht genug Geld vorhanden, um das gewohnt vornehme Leben weiterzuführen. Außerdem wurde das Haus einem entfernten Verwandten vermacht und es droht der Umzug nach London in eine nicht so herrschaftliche Gegend. Ein weiteres Erbe ist jedoch die Schmugglerbande, die Lysia übernommen hat, um ihrer Mutter, ihrer Tante und ihren Schwestern vielleicht doch noch ein angenehmes Leben bieten zu können. Der Earl von Darrington will jedoch gegen die Schmuggler vorgehen und so droht alles aufzufliegen. Mithilfe ihres treuen Gehilfen Gibbs und dem sehr aufregenden Rossknecht Jack Ryder versucht Lysia noch genügend Geld für das Haus in London zu "verdienen". Nur ist es gerade Jack, der sie von dem Vorhaben abzulenken droht.
Immer wieder komme ich in Versuchung, solche "Liebesschnulzen" zu lesen, obwohl sie gar nicht in mein bevorzugtes Genre fallen. Bei Lisa McAbbey jedoch kann ich nicht nein sagen, da mir ihre Geschichten sehr gut gefallen. Dies hat aber damit zu tun, dass sich die Autorin Themen annimmt, die nicht so "populär" sind und damit etwas abseits vom Mainstream agiert. Hier kann man nämlich auch so einiges lernen, was einem vielleicht gar nicht interessiert hätte.
Diesmal geht es um Schmuggel von Alkohol und Tee. Im 18. Jahrhundert fand dieser nämlich in großem Maße statt. Ein höchstinteressantes Thema. Die Liebesgeschichte, die sich drumherum spinnt, wirkt dadurch gar nicht so aufdringlich, eher aufregend. Denn Lysia, eigentlich eine vornehme Dame, verguckt sich ausgerechnet in einen Mann unter ihrem Stand.
Mit einem sehr flüssigen Schreibstil erzählt die Autorin Lysias Geschichte. Der Kampf um die Existenz ist hart, doch Lydia ist eine starke Persönlichkeit, die nicht aufgibt und nach jedem Strohhalm greift, der sich ihr bietet. Dass dieser Strohhalm illegal ist, nimmt sie in Kauf. Sie will für ihre Familie nur das Beste und benötigt Geld, um einen neuen Start hinlegen zu können.
Nachdem der Earl von Darrington verlauten ließ, dass er dem Schmuggel ein Ende machen will, ist es für Lysia doppelt so schwer, alles geheim zu halten.
Hilfe bekommt sie von ihrem Gehilfen Gibbs, der mich irgendwie - wahrscheinlich wegen dem Namen - an einen Piraten aus "Fluch der Karibik" erinnert hatte. Mr. Gibbs ist dort die rechte Hand von Jack Sparrow, eine treue Seele. Und so ist auch Gibbs in dem Buch. Loyal und hilfsbereit. Ein echter Freund und - nach dem Tod von Lysias Vater - auch eine Art Vaterersatz.
Weitere Hilfe gibt es von Jack Ryder, einem Rossknecht, der ausgerechnet auf dem Anwesen des Earl von Darrington arbeitet. Jack hat mir sehr gut gefallen, da er eine sehr forsche Art hat und Lysia mehr als einmal zum Erröten bringt. Er sagt, was er denkt und steht auch dazu. Er ist Lysia ebenfalls treu ergeben und testet auch gerne Grenzen aus, die er eigentlich nicht überschreiten darf.
Die Wortgefechte zwischen Lysia und Jack waren höchst unterhaltsam. Zwischen den beiden knistert es gewaltig und das verwirrt nicht nur Lysia.
Ich habe mit Spannung auf das Ende hin gelesen, um dann meine Vermutung bestätigt zu bekommen, die ich ab Mitte es Romanes hegte. Dies hat mich persönlich sehr gefreut.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Der Unterhaltungswert ist hoch und nebenbei lernt man so einiges über Schmuggel. Lysia und Jack haben mich begeistern können.
Fazit:
Eine historische Liebesgeschichte mit Lerneffekt.
* * * *
Kommentar schreiben