Bibliografische Daten
- Verlag: Heyne fliegt
- ET: 19. März 2018
- Seiten: 480
- Format: Hardcover
- ISBN: 978-3-453-27159-3
- Reihe: --
- Band: --
- gelesen: 06/18
Meine Meinung:
Luise trauert um ihren Bruder, der sich das Leben genommen hat. Sie droht, in ein tiefes Loch zu fallen. Therapiestunden sollen ihr helfen, alles zu verarbeiten. Doch Luise stellt sich stur. Als sie Jacob kennenlernt, schleicht sich ein kleiner Lichtblick in ihre dunkle Welt.
Bis Luise plötzlich eine Mail bekommt - von ihrem toten Bruder.
Schon "Mein bester letzter Sommer" und "Den Mund voll ungesagter Dinge" waren herzzerreißend schöne Romane. Nun legt die Autorin mit ihrem neuesten Jugendroman noch mal einen drauf. Von der ersten Seite an ist man gefangen in der Geschichte, die so gefühlvoll traurig und gleichzeitig liebevoll glücklich ist.
Luise ist mit 16 Jahren schon sehr erwachsen. Aufgewachsen mit einem Bruder, der an einer bipolaren Störung litt, waren ihre Eltern eher mit ihm beschäftigt, als mit ihr. Nach der Scheidung der Eltern, hatte ihre Mutter alle Hände voll damit zu tun, ihr Leben und das des Sohnes auf die Reihe zu bekommen. Luise blieb dabei auf der Strecke.
Und doch entwickelte Luise ein fast normales Leben, da ihr Bruder ihr Mittelpunkt war. Ihr Leben war eng mit seinem verknüpft. Doch nun ist er weg und Luise droht, in ihrer Trauer zu versinken.
Jacob, dessen Kindheit auch kein Zuckerschlecken war, trifft auf Luise und es entwickelt sich eine Geschichte wie ein Feuerwerk. Es fängt langsam an und wird zum Ende hin heftig, gewaltig und traumhaft schön.
Doch ist der Weg auch mit vielen Tränen gepflastert. Zumindest floßen bei Luise sehr viele, was auch mich regelmäßig zum Heulen brachte.
Ich liebe die gefühlvolle Art, die die Autorin ausmacht. Für jede Situation gibt es passende Worte. Jede Szene ist perfekt arrangiert und droht nicht ins Kitschige zu fallen.
Jacob und Luise nähern sich langsam. Die zarten Bande lassen Herzen höher schlagen und führen dazu, dass man geradezu darauf hinfiebert, dass die beiden zusammenkommen. Man hat quasi selbst Schmetterlinge im Bauch.
Doch ist es klar, dass es nicht einfach wird, schon gar nicht, als die erste Mail von Kristopher, Luises totem Bruder ankommt.
Kristopher war einzigartig. Er war Luises Welt, eine Welt, die sie nun langsam aber sicher hinter sich lassen muss, um ihre eigene zu finden.
Es tauchen so liebevolle Charaktere auf. Allen voran der sehr sympathische Bruder Jacobs, Arthur. Er hat eine so herrlich chaotisch-liebevolle Art, er scheint unbekümmert, im richtigen Moment ist er jedoch der große Bruder, den Jacob braucht.
Ich hätte stundenlang weiterlesen können, weil Jacob und Luise einfach so sympathisch waren. Diese beiden sind eine der wenigen Figuren, die ich gerne weiterverfolgen würde. Was wird aus ihnen? Hält die Liebe? Oder trennen sie sich? Was erleben sie? Und vor allem: sind sie glücklich?
Am Ende findet sich eine Playlist. Hier werden alle Lieder nochmals aufgezählt, die im Buch erwähnt werden.
Meine Fantasie hat nun viel zu tun. Ich weiß, dass "Nicht weg und nicht da" ein Buch sein wird, dass mich noch lange begleiten wird.
Meggies Fussnote:
Luise + Jacob (+ Kristopher) - ihre Leben werden auf ewig miteinander verbunden sein.
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