2013 hatte ich schon mal das Vergnügen, einer Lesung mit Markus Guthmann beizuwohnen. Nun erschien der fünfte Teil seiner Weinstraßen-Reihe „Weinstraßenrache“.
Dies zum Anlass nehmend, gab es in der Gaststätte des TV Gut Heil 1888 e. V. Kleinkarlbach eine Lesung der besonderen Art. Neben Auszügen aus seinem neuen Buch, gab es noch Hintergrundinfos von Markus Guthmann sowie die Bewirtung durch Heike und Thomas Eitelmann, die mit guter Pfälzer Hausmannskost den Abend perfekt abgerundet haben.
Aber von vorne. Regnerisches Wetter hatte sich breit gemacht und so war es in der kleinen Gaststube des TV Gut Heil richtig gemütlich.
Eröffnet wurde der Abend mit einer kleinen Vorspeise in Form von Leber- und Blutwurst sowie Saumagen und schmackhaftem Brot.
Wie schon vor zwei Jahren, wurde der komplette Erlös (Eintritt sowie Gage des Autors) einem guten Zweck gespendet. Diesmal wurde die Kinderkrebshilfe Ludwigshafen bedacht. Dies finde ich eine tolle Geste und freue mich, dass auch der TV Gut Heil seinen Teil hierzu beiträgt. Vielen Dank an dieser Stelle.
Nach der ersten Stärkung ging es los mit der Lesung. Markus Guthmann führte mit viel Witz und Charme durch den Abend. Er präsentierte kleine Häppchen aus seinem Buch, brach an den richtigen Stellen natürlich ab, um mehr Spannung zu erzeugen und gewährte auch einen Blick hinter die Kulissen.
Mit „Weinstraßenrache“ gibt Markus Guthmann sein Debüt in Sachen Weihnachten. Und von dem, was man an diesem Abend gehört hat, hat er seine Sache auch gut gemacht.
Witzige Anekdoten haben den Abend dann noch versüßt. So die Erzählung, dass ein Leser sich mal beschwert habe, dass die Protagonisten in den Büchern viel „Wein saufen“ würden. Da einer der Hauptcharaktere ein Winzer ist, ist es eigentlich schon sehr sinnvoll, öfters mal einen Schorle zu trinken. Dank Word konnte der Autor dann mal eine Zählung des Wortes „Schorle“ durchführen und so kam für das neue Buch die Zahl 62 heraus. Dies sei jedoch nicht sein Rekord. In „Weinstraßengold“ kommt insgesamt 64 x Schorle vor, was aber auch nicht überraschend sei, da es ja schließlich um das größte Weinfest der Welt, den Wurstmarkt, geht.
Im neuen Roman dreht sich jedoch alles um Weihnachtsmärkte, Stasi-Akten und einem ermordeten Weihnachtsmann. Eine spannende Mischung, auf die ich mich jetzt schon freue. Denn natürlich musste das Buch ja auch bei mir einziehen.
Über das Buch an sich kann ich nicht mehr viel verraten. Aber über so manchen Hintergrund, wie z. B. den „Belzenickel“ (Weihnachtsmann). Der wurde nämlich in der heutigen Form des Santa Claus von dem Landauer Thomas Nast erfunden und landete so letztendlich auch in der bekannten Coca-Cola-Werbung.
Nach einigen Passagen, gab es dann eine Pause, in der es "Lewwerknepp (Leberknödel), Brotworscht (Bratwurst), Saumache (Saumagen) un Sauerkraut" gab. Sehr empfehlenswert, wer es noch nicht probiert hat, sollte sich den Genuss nicht entgehen lassen.
Nach dem kulinarischen Höhepunkt, ging es natürlich weiter mit der Show. Interessant war, dass Markus Guthmann auch wahre Begebenheiten in leicht abgeänderter Form in seine Bücher miteingebaut hat. So z. B. die Geschichte von Axel Mitbauer, der 1969 aus der ehemaligen DDR floh, in dem er 22 km durch die Ostsee schwamm, um in die BRD zu kommen.
Weitere interessante Infos gab es dann auch noch. So dass die Stasi-Akten aneinandergereiht eine Länge von 111 km ergeben (eine Strecke von Grünstadt bis Saarbrücken). Oder dass auf 180 Bürger ein Stasi-Spitzel kam.
Weitere Bücher sind natürlich in der Planung. Doch auch für Zeitschriften schreibt er Artikel, meist über die Geschichte der Pfalz. Hier hab ich natürlich mal beiläufig scherzhaft erwähnt, dass auch mein jetziger Heimatort vielleicht mal als Schauplatz dienen könne.
Die interessante Art, seine Bücher vorzulesen, fesselte einem den ganzen Abend. Dies wurde mir auch von mehreren Teilnehmern bestätigt, die ihm gerne noch länger zugehört hätten.
Eine kleine gesangliche Einlage gab es dann auch wieder mit einem selbstgedichteten Text zu der Musik von „When the Saints go Marching in“. Hier schmetterten auch alle mit und dies war dann auch der perfekte Abschluss für den Leseabend, der dann zwar mit der Lesung beendet war, aber nicht mit einem gemütlichen Beisammensein. Denn eine bereit gestellte Käseplatte zog dann trotz vollem Bauch nochmal an.
Der ganze Abend war gelungen, gemütlich und spannend gestaltet. Und ich denke, dass dies auch nicht meine letzte Lesung mit Markus Guthmann gewesen sein wird, denn es macht immer wieder Spaß, ihm zu lauschen und sich nebenbei noch wunderbar bewirten zu lassen.
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