Durch Zufall habe ich mitbekommen, das Markus Guthmann in der Buchhandlung Frank in Grünstadt eine Lesung abhalten wird, um dort seinen neuesten Roman Weinstraßengold vorzustellen.
Da mir die ersten drei Teile der Pfalzkrimis schon sehr gut gefallen haben und ich natürlich wissen will, wie es mit dem Staatsanwalt Rödinger und seinem Winzerfreund Hellinger weitergeht, habe ich mir kurzentschlossen eine Karte (und natürlich das Buch) gekauft, um der Lesung zu lauschen. Doch ich habe nicht nur eine Lesung geboten bekommen, sondern auch eine Gesangseinlage. Doch hierzu unten mehr.
In einem gemütlichen Ambiente (schließlich sitzt man umgeben von Büchern) fing Markus Guthmann mit der Begrüßung an. Schon gleich zu Anfang war man von der sympathischen Art gefangen. "En echte Pälzer Bu", wie man hier sagen würde.
Da am gleichen Tag der Lesung auch der Wurstmarkt (größtes Weinfest der Welt) in Bad Dürkheim eröffnet wurde, hat sich der Autor natürlich sehr über das zahlreiche Erscheinen gefreut. Der neue Roman Weinstraßengold spielt - welch Zufall ;-) - auch zu großen Teilen auf dem Wurstmarkt.
Markus Guthmann las aus seinem neuesten Werk vor und gab seinen Figuren auch ihre eigenen charakteristischen Gegebenheiten. Ich hatte von Staatsanwalt Rödinger eigentlich ein anderes Gesicht im Kopf, muss aber zugeben, dass er nun ab sofort wie der Autor aussehen wird ;-)
Durch seine witzige und charmante Art führt der Autor gekonnt durch das Abendprogramm. Die Lesung aus dem Buch ist kurzweilig und die anschließende komplette Kurzgeschichte "Blutlese", die in dem Buch "Wein, Mord und Gesang" veröffentlicht wurde, hat durchaus einen Tatort-Charakter.
Mit Pfälzer Dialekt, einer kleinen Liebeserklärung an das Dubbeglas und den Wein sowie den Wurstmarkt und die Pfalz an sich, fühlte man sich gut aufgehoben und konnte sich eigentlich nur zurücklehnen und genießen.
Aber auch geschichtlich lernt man einiges über die Pfalz. So war mir nicht klar, dass der Wurstmarkt schon seit fast 600 Jahren gefeiert wird oder die Krypta in Limburg bis vor kurzem noch für schwarze Messen genutzt wurde.
Der sehr informative Abend war mir viel zu kurz. Vor allem, als dann noch eine Gesangseinlage geboten wurde. Die richtige Stimme hat der Autor allemal.
Nach der Lesung der Kurzgeschichte Blutlese verabschiedete sich der Autor mit einem Auszug aus Frank Sinatras Lied "My Way".
Die Buchhändlerin, die uns zu Anfang begrüßt hat und uns auch eine kleine Überraschung zum Ende hin versprach, bedankte sich herzlich für das Erscheinen trotz Wurstmarkt und tropischen Temperaturen. Und gab nun auch die Überraschung preis. Die Eintrittsgelder sowie das für Herrn Guthmann vorgesehene Honorar wurden komplett an das St. Annastift, ein Kinderheim in Ludwigshafen-Mundenheim gestiftet. So kam eine stattliche Summe von 417 Euro zusammen.
Auch ein kurzer Plausch mit der Buchhändlerin hat mich dann erstaunt. Sie ist noch Azubi und hat die Lesung komplett alleine auf die Beine gestellt. Hier ein Lob an die Organisation. Es hat wunderbar geklappt und ich freue mich, dass weitere Lesungen geplant sind. Leider sind Lesungen bei uns in der Gegend sehr rar und natürlich dann eine willkommene Abwechslung.
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