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Rachel Joyce - Harold Fry. Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry #1


Bibliografische Daten

 

 

 

  • Verlag: Fischer
  • ET: 25. Juli 2013
  • Seiten: 400
  • Format: ebook
  • ISBN: 978-3-596-19536-7
  • Reihe: Harold Fry
  • Band: #1
  • gelesen: 11/12

Meine Meinung:

Harold Fry ist, lebt zusammen mit seiner Frau Maureen in einem Häuschen in Südengland und ist Rentner. Als ihn eines Tages ein Brief erreicht, gerät sein Leben aus den Fugen. Denn dieser Brief bringt Harold zum Nachdenken. Über sich, seine Frau, seinen Sohn und sein vergangenes Leben. So schreibt Harold zurück und geht zum Briefkasten. Doch dann geht er immer weiter. Er möchte die Verfasserin des Briefes besuchen. Denn sie hat Krebs und sich in dem Brief von Harold verabschiedet. Harold macht sich auf zu seiner persönlichen Pilgerreise. Und dort begegnet er ganz unterschiedlichen Menschen, die ebenfalls ihren Weg suchen.

 

Ein berührendes, wundervolles, tieftrauriges und vor allem sensationelles Buch. Nicht viele Bücher schaffen es, mich derart zu faszinieren und zu fesseln, doch Rachel Joyce hat es eindeutig geschafft, mich in ihren bzw. in Harolds Bann zu ziehen.

 

Die leisen Töne, die die Autorin anschlägt, sind so wunderbar, dass man nur eins machen kann: weiterlesen! Denn man möchte unbedingt wissen, wie es Harold ergeht, welchen Weg er einschlägt. Man möchte seine Gedanken teilen, an seinen Ängsten teilhaben und vor allem wissen, warum er denn jetzt einfach drauf losläuft.

 

Im Laufe seiner Wanderung lernt man ihn und seine Frau Maureen besser kennen und kann auch verstehen, warum sie so sind, wie sie sind. Ich konnte mir schon ab dem ersten Drittel des Buches den Grund vorstellen, warum die beiden nicht mehr so miteinander reden können, sich aber trotzdem noch lieben. Am Ende jedoch nochmal wortwörtlich das nachzulesen, was ich die ganze Zeit vermutet habe, hat dann doch die Tränen fließen lassen.

 

Ab Schönsten fand ich die Beschreibungen der Autorin. Sie hat viele Farben ins Spiel gebracht. So kann man sich England eigentlich gar nicht vorstellen. Man meint immer, dort ist alles Grau in Grau, aber die Autorin beweist das Gegenteil und liefert eine so wunderbare Beschreibung der Landschaft, das man direkt Lust bekommt, Harolds Route abzuwandern und das zu sehen, was er gesehen hat.

 

Gerade die Tiefe, die das Buch versprüht, hat mich nachdenklich werden lassen. Denkt man heute viel zu viel an sich selbst und vergisst darüber hinaus seine Mitmenschen oder gar seinen Partner? Ein bisschen mehr Fernblick würde wahrscheinlich jedem gut tun.

 

Ich kann dieses Buch wärmstens empfehlen, denn Harold und auch seine Frau Maureen sind zwei so liebenswerte Charaktere. Man muss sie einfach kennenlernen und Zeit mit ihnen verbringen.

 

Meggies Fussnote:

Unwahrscheinlich einfühlsam und wunderbar. Ein absolutes Highlight.

 

Bewertung:

* * * * *


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